Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Angriff am Szurduk-Paß, 
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Am Szurduk - Paß übernahm am 16. Oktober der Kommandeur 
der 11. bayerischen Infanterie-Division, Generalleutnant Ritter von 
Kneußl, den Befehl, mit dem Auftrag, die Paß-Stellungen zu nehmen und 
dann die Gegend von Targu-Iiu und östlich zu gewinnen, um der 6. und 
7. Kavallerie-Division den Weg in die Walachei zu öffnen. An Truppen 
standen ihm außer seiner Division (ohne ein Regiment')) und der 
Kavallerie die zehn Bataillone starke ö.°u. 144. Infanterie-Brigade, zwei 
deutsche Radsahrer-Bataillone und drei Batterien zur Verfügung. Cr be- 
absichtigte, zunächst auf der alten Straße gegen den Vulkan-Paß vorzu- 
gehen, über diesen nach Süden durchzustoßen und damit auch die neue 
Straße durch den Szurduk-Paß zu öffnen. Am 23. Oktober begann das 
Unternehmen; am 24. wurde der Vulkan-Paß genommen. Westlich von 
ihm gewann die 6. Kavallerie-Division, die sich ohne Gebirgsausrüstung auf 
Hirtenpfaden unter größten Schwierigkeiten vorarbeitete, unter General- 
major Saenger weit nach Süden Gelände. Am 27.Oktober vormittags 
wurden die Höhen nordwestlich von Targu-Iiu besetzt und der Südausgang 
des Szurduk-Passes erreicht. Dann aber unternahmen die Rumänen 
starke Gegenangriffe. 
Der Oberbefehlshaber der rumänischen 1. Armee, General 
Culeer, vom deutschen Angriff überrascht, hatte sich entschlosien, am 24. Ok- 
tober hinter den Alt auszuweichen. Dann aber hatte die Heeresleitung 
eingegriffen und ihn durch General Dragalina ersetzt, der mit Hilfe von 
Verstärkungen, die von Pitesti und Orsova herbeieilten, den Feind zurück- 
werfen sollte. Den Angriff vermochte er aber nicht mehr zu leiten, da 
er bereits am 25. Oktober tödlich verwundet wurde; Nachfolger wurde 
General Vasileseu. Am 27. Oktober wurden die Truppen des Generals 
von Kneußl bei Nebel und Regen von beiden Flanken angegriffen. Durch 
Anstrengungen ermattet, weit auseinandergezogen und mit nur wenigen 
Batterien, die über die steilen Höhen hatten folgen können, vermochten sie die 
ganze Stellung nicht zu halten und wichen bis an die Südausgänge der 
Pässe, nördlich von Vumbesti, zurück. General von Falkenhayn entschied, 
daß die Offenhaltung des Szurduk-Passes nunmehr in erste Linie zu 
stellen sei; die westlich davon über den Gebirgskamm führenden Ver- 
bindungen brauchten nur soweit gehalten zu werden, als es für diesen 
Zweck nötig wäre. Die etwa 20 Kilometer westlich des Passes stehende 
6. Kavallerie-Division wurde daher zurückgenommen, konnte aber auf den 
durch Schnee und Eis unbefahrbar gewordenen Gebirgspfaden einen Teil der 
Geschütze und Fahrzeuge nicht mehr zurückbringen. Die Rumänen folgten 
nicht. Der Südausgang des Szurduk-Passes blieb fest in deutscher Hand. 
») 6.254.
	        
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