Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Erste Maßnahmen: Rumänien, Westfront. 
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Heeresleitung diese Maßnahme, indem sie auch die bisher noch selbständige 
7. Armee dieser Heeresgruppe und gleichzeitig die 3. Armee der Heeresgruppe 
Deutscher Kronprinz unterstellte. Selbständig blieb nur noch die 4. Armee, 
die, mit dem rechten Flügel ans Meer angelehnt, besondere Ausgaben zu 
erfüllen hatte. 
Äber die Stärke des Gegners war man nach den Zusammen- 
stellungen der Nachrichten-Abteilung gut unterrichtet: 
Sechs belgische Divisionen spielten nach wie vor keine 
wesentliche Rolle. 
Das englische Heer in Belgien und Frankreich wurde auf 
58 Divisionen berechnet, davon 18 um Mitte August völlig frische. Darüber 
hinaus konnten drei Divisionen in einiger Zeit aus der Heimat erwartet 
werden, weitere wurden dort ausgebildet. An der Somme wurden Ende 
August gegen 30 Divisionen angenommen, davon 17 hinter der Front. Der 
Bericht vom 31. August schloß: „(Bs ist somit mit Fortsetzung der Angriffe 
an der ganzen bisherigen Angriffsfront zu rechnen"; die Möglichkeit, daß 
die Angriffe auch weiter nach Norden, auf die Front nördlich der Anere'), 
ausgedehnt würden, bleibe bestehen. Vielleicht solle der englische Angriff 
gleichzeitig auch mit den von französischer Seite zu erwartenden 
Angriffen erfolgen. 
Die Gesamtstärke des französischen Heeres, ohne die Divi- 
sionen der Saloniki-Armee, nahm man am 30. August mit 110 Divisionen 
an, davon 16 Divisionen als sofort angriffsbereite Reserven hinter der 
Front. Ihre Zahl könne durch Austausch verbrauchter Truppen gegen 
kampfkräftige von ruhigen Fronten noch um zehn bis elf Divisionen ver¬ 
mehrt werden, später um noch weitere, wobei auch russisches oder italienische 
Truppen als Ersatz eingeschoben werden könnten. Weiter hieß es: 
„Hieraus geht hervor, daß die Franzosen genügend Divisionen haben, 
nicht nur um die Offensive in der bisherigen Stärke fortzusetzen, sondern 
auch um ihr eine weitere Ausdehnung zu geben. Auch die Ergänzung der 
Munition und des Geschützmaterials wird bei der Leistungsfähigkeit der 
Industrie und den Ankäufen in Amerika nicht auf Schwierigkeiten stoßen. 
Einer weiteren Ausdehnung der Offensive sind aber Grenzen durch die 
Ersatzfrage gesetzt: Der Jahrgang 1916 ist größtenteils verbraucht, die 
Depots scheinen bis auf den Jahrgang 1917 leer zu sein. Nachmusterungen 
können nur noch geringe Ergebnisse bringen. Wegen der schon öfter be- 
tonten Schwierigkeiten des Ersatzes wurden vor einiger Zeit die vierten 
Kompanien aufgelöst und daraus Divisionsdepots gebildet. Diese werden 
indessen auf die Dauer die Gefechtsstärken nicht auf der Höhe halten können. 
') Rordöstl. von Albert (Sk. 1). — -) Bd. X, S. 408 und 429.
	        
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