Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Neue Pläne für Überwindung des Gebirges, 
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in der Luftlinie teilweise mehr als IVO Kilometer von der Front; auf 
schlechten Wegen in schwierigem Gelände hatten die Kolonnen sechs bis 
sieben Tagesmärsche zurückzulegen, um zu den Truppen zu kommen. Zum 
Glück waren in Kronstadt erhebliche Vorräte erbeutet worden, aber im 
Gebirge fand sich nur wenig, was dem Unterhalt der Truppen dienen konnte. 
Vei dieser Lage schätzte General von Falkenhayn die Möglich- 
keit, daß der Durchbruch bei Kronstadt doch noch gelingen könne, nicht mehr 
hoch ein; es schien notwendig, die Pässe von anderer Stelle her zu öffnen. 
Da Verstärkungen im Anrollen, und weitere zugesagt waren^), reichten die 
Kräfte dazu ohne weiteres aus. Demgemäß nahm General von Falkenhayn 
zu der Anfrage über Weiterführung der Operationen wie folgt Stellung: 
„Zwischen Straßen Oitoz- und Vodza-Paß, diese ausschließlich, in Rich- 
tung Focsani gibt es keine für Fahrzeuge brauchbare Verbindung nach 
Rumänien. Man darf also nicht damit rechnen, daß eine jetzt dort angesetzte 
Operation mit Truppen, die nicht für den Gebirgskrieg ausgerüstet sind, 
das Gebirge überwunden haben wird, bevor der Schnee fällt. Dann würde 
sie aber voraussichtlich überhaupt stocken. ... Bei Orsova liegen die Auf- 
marschverhältnisse wegen der Minderwertigkeit der Bahn sehr ungünstig. 
Die vollkommene Anüberschreitbarkeit des mittleren und oberen Cserna- 
Tales beschränkt die Cntwicklungsmöglichkeiten zu sehr. Geländeschwierig- 
feiten und Befestigungen sind dort nicht geringer als an anderen Einbruchs- 
stellen. Ein Versuch, dort durchzubrechen, wird also viel Zeit kosten. Da¬ 
gegen empfiehlt sich ein Stoß über den Szurduk-Paß unter allen Gesichts- 
punkten. Er wird von mir vorbereitet, soll aber erst einsetzen, wenn das 
Alpenkorps am Rotenturm-Paß durch Angriff die dort stehenden Kräfte 
gebunden und, wie zu hoffen, noch feindliche Reserven angezogen haben 
wird. Auf die Mitteilung, daß noch auf Heranführung der 8. bayerischen 
Division zu rechnen ist, habe ich die im Antransport befindliche 11. baye- 
rische Infanterie-Divifion nach dem Szurduk abgelenkt. Der Angriff wird 
dort alfo von der 11. bayerischen Infanterie-Divifion und den bisher fchon 
dafür in Aussicht genommenen Kräften, der ö.-u. 144. Infanterie-Brigade, 
der 3., 5. und 8. Kavallerie-Brigade, deren Ausrüstung, soweit es die Mittel 
erlauben, und flüchtige Ausbildung schon eingeleitet ist, und den Radfahrer- 
Bataillonen 4 und 5 geführt werden. Mehr Truppen find am Szurduk, 
solange nicht vorn Luft geschaffen ist, nicht zu verwenden. Deshalb bleibt 
7. Kavallerie-Division, 8. und 12. bayerifche Division zu meiner Ver- 
fügung, um dort eingesetzt zu werden, wo eine Cinbruchsöffnung geschaffen 
oder doch durch die in Vorbereitung befindlichen Angriffe der Kronstadt- 
i) 12. und 11. bayer. I. D., drei Kav. Brigaden, 8. bayer. R. D.; außerdem zu- 
gesagt: 10. bayer. I.D., zwei Radf. Vtle., 7. K, D,
	        
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