Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

248 
Der Feldzug gegen Rumänien: Befreiung Siebenbürgens. 
n. Oktober. Widerstand hatte anscheinend die 89. Infanterie-Division am Bodza-Paß 
zu überwinden; hier schien die Möglichkeit eines Erfolges sich anzubahnen. 
Seine weitere Ausnutzung mußte aber große Schwierigkeiten bereiten, da 
das Gebirge gerade an dieser Stelle die größte Breite hatte. 
In diesen Tagen hatte der Führer der ö.°u. 71. Infanterie-Division, 
Generalmajor Goldbach, vor dem Kriege Generalstabschef des ö.°u. 
Xill. Korps in Hermannstadt, ein genauer Kenner des Landes, darauf hin- 
gewiesen, daß die Geländeverhältnisie ein überschreiten des Gebirges am 
meisten im Westen am Vulkan- und Szurduk-Paß begünstigten. Wenn 
man dort in die Walachei eingedrungen sei, könne man die rumänische 
Front nach Osten aufrollen. Wohl mit beeinflußt durch diese Anregung 
beschloß General von Falkenhayn, „um den Druck auf die Grenzpässe — 
vielleicht zunächst nur demonstrativ — noch auf breitere Basis stellen zu 
können", die drei anrollenden Kavallerie-Brigaden im Abschnitt Hötzing 
ausladen zu lassen. 
c) Auseinandersetzungen über die Wahl der Durchbruchstelle. 
Karte 4. 
i4 Ottober Auch am 12. Oktober erzielte die 9. Armee nur geringe Erfolge. Von 
'der Ober st en Kriegsleitung liefen Telegramme ein, in denen 
das Eintreffen der 8. bayerischen Reserve-Division angekündigt und um 
Mitteilung ersucht wurde, „wie der Einbruch in Rumänien bewerkstelligt 
werden solle". Hierzu regte sie an, „entweder durch Verstärkung der 
Gruppe der 89. Infanterie-Division die Grenzstellungen taktisch zu um¬ 
fassen oder vom Szurduk-Paß her einen entsprechenden Druck auszuüben". 
Man rechnete also auch in Pleß nicht mehr damit, das Gebirge südlich von 
Kronstadt unmittelbar hinter dem Feinde zu überschreiten; die Rumänen 
schienen alles daranzusetzen, um die von Kronstadt nach Süden und Süd- 
osten führenden Paßstraßen zu halten. Dabei gestaltete sich der Nachschub 
für die 9. Armee immer schwieriger. Die wenig leistungsfähigen Bahnen, 
denen es überdies an Lokomotiven fehlte, zeigten sich außerstande, neben 
umfangreichen Truppentransporten auch das Vorführen von Munition, 
Verpflegung und Material in ausreichenden Mengen zu bewältigen. Die 
Eisenbahnendpunkte lagen noch bei Hermannstadt und Schäßburg'), schon 
') Für Truppentransporte stand nur die Linie über Schaßburg zur Verfügung, 
die höchstens elf Züge täglich bewältigte. Sie war nördlich von Kronstadt durch die 
Rumänen zerstört worden und mußte überdies auch den rechten Flügel der ö.-u. 
I.Armee versorgen. Die Lokalbahn Hermannstadt—Fogaras—Kronstadt kam sür 
Truppentransporte nicht in Betracht; sie konnte nur einen mäßigen Nachschubver- 
kehr leisten.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.