Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die neue Oberste Heeresleitung. 
2«. August bis er berichtet') — habe der Kaiser zunächst nicht gewünscht, wie man annehmen 
i. September. er den Entschlüssen der neuen Obersten Heeresleitung nicht vor- 
greifen wollte. An verfügbaren Reserven hatte diese zunächst nur die teil- 
weise mit Gebirgsausrüstung versehene 187. Infanterie-Division im Ober- 
elsaß und die IS. Reserve-Division bei der 7. Armee zur Hand; bei der 
4. Armee wurde die 3. Garde-Insanterie-Divifion gerade herausgelöst. Drei 
neue Divisionen, 206. bis 208. Infanterie-Division, waren in der Aus- 
stellung begriffen^); von ihnen hatte die 206. bei der 4. Armee bereits 
begonnen, in die Front einzurücken. Für die Bildung von etwa sieben 
weiteren Divisionen, die meist durch Ausbau und Umwandlung bestehender 
Verbände gewonnen werden sollten, waren Vorbereitungen im Gange. 
Am 29. August abends hatte General Ludendorff in Teschen die erste 
Aussprache mit der österreichisch-ungarischen Heeresleitung. Generaloberst 
von Conrad wiederholte den schon General von Falkenhayn gemachten Vor- 
schlag, beide Flügel der in Siebenbürgen eindringenden Rumänen anzu- 
greifen. General Ludendorff stimmte grundsätzlich zu. Die Oberste Heeres- 
leitung setzte zunächst die 187. Infanterie-Division nach Siebenbürgen in 
Marsch. Am 30. folgten die 3. Garde-Infanterie-Division und von der 
Ostfront eine halbe Kavallerie-Division, am 31. die hinter der 7. Armee 
stehende, wenn auch noch nicht ganz fertige 208. Infanterie-Division. Da- 
gegen mußte die 15. Reserve-Division für den Kampf an der Somme zur 
Verfügung bleiben. Am 4. September wurde die Abgabe des aus der 
Verdun-Front frei zu machenden Alpenkorps befohlen. Mehr konnte vor 
Fertigwerden der neuen Divisionen nicht gegeben werden. 
An der Front gegen Rußland konnte angesichts des dauernd starken 
Druckes des an Zahl weit überlegenen Gegners kaum noch etwas entbehrt 
werden. Das wußten die neuen Führer aus eigener Erfahrung. Selbst 
die 10. bayerische Infanterie-Division wurde hinter dem rechten Flügel 
der ö.-u. 7. Armee festgehalten. 
In die überaus ernste Lage der W e st f r o n t gewannen die bisherigen 
Ostführer erst nach und nach vollen Einblick: 
Die Somme-Schlacht forderte ununterbrochene Zuführung frischer Kräfte. 
Am den dazu nötigen Truppenaustausch auf eine breitere Grundlage zu 
stellen, hatte General von Falkenhayn gerade eben die Heeresgruppe Krön- 
Prinz Rupprecht geschaffen'). Am 29. August erweiterte die neue Oberste 
') H. t>. Zwehl: „Erich v. Falkenhayn, General der Infanterie", S. 212. 
2) In 23b. X, S. 628, waren nur die beim Ausscheiden des Gen. v. Falkenhayn 
bereits fertigen Divisionen aufgeführt; die hier genannten Neubildungen sind 
ihnen noch hinzuzurechnen. — 3) 23d. X, S. 422.
	        
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