Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Vormarsch auf Kronstadt. 
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Vis zum Abend stand fest, daß sie am Südwestrande des Geisterwaldes in 
starker Stellung haltgemacht hatten. 
Der Kampf vor dem Geisterwald. 
General von Falkenhayn hatte den Eindruck, daß die rumänische 
2. und 4. (Nord-) Armee in auseinanderstrebender Richtung zurückgingen. 
Er meldete nach Pleß und Tesche«: „Rumänische 2. Armee ist im Rück- 
zuge in südöstlicher Richtung. Ob sie an den Westhängen und Südwest- 
hängen des Geisterwaldes noch Widerstand leisten wird, entscheidet sich 
am 5. Oktober; rumänische Rord-Armee scheint ihren linken Flügel, die 
7. Division, bis in Höhe von Szekely-Advarhely zurückbiegen zu wollen; 
Raum zwischen beiden soll wohl, wie bisher, durch Kavallerie ausgefüllt 
werden. Bestätigen sich diese Vermutungen, so beabsichtige ich hinter der 
2. Armee, mit der links des Alt heute — 4. Oktober abends — Gefechts¬ 
berührung hergestellt wurde, mit starkem Nachdruck auf meinem rechten 
Flügel schnell das Vecken von Kronstadt zu erreichen." Im Anschluß hieran 
erörterte er seine Absichten für die weiteren Operationen. Für den 5. Oktober 
ordnete er an, daß die ö.-u. 1. Armee, von der die Gruppe Morgen inzwischen 
zur 9. Armee getreten war, den Feind vor ihrer Front zu binden habe. Die 
9. Armee sollte die Verfolgung fortsetzen, die Gruppe Staads dazu auf den 
beiden Straßen vorgehen, die südlich des Geisterwaldes über Almas-Mezö 
und Vledeny nach Kronstadt führen. Die Gmppe Morgen hatte die Alt- 
Übergänge am Westrande des Geisterwaldes bis Heviz einschließlich zu 
gewinnen, das Kavalleriekorps als zurückgebogener linker Flügel die Gegend 
von Stein und westlich zu erreichen. General von Falkenhayn verlegte sein 
Hauptquartier nach Hermannstadt. 
Für die Gruppe Staads kam es am 5.Oktober zunächst darauf an, 5. Oktober, 
die vor ihr liegende feindliche Stellung zu durchbrechen. Das dann zu durch- 
schreitende Verggelände des Geisterwaldes hat eine Tiefe von etwa 
25Kilometern und weist in seinem südlichen Teil Höhen über 1999 Meter 
auf. Cs wird von wenigen befestigten Wegen durchzogen, außerhalb deren 
die dicht bewachsenen Hänge nur schwer gangbar sind. General von Staabs 
beabsichtigte, den Schwerpunkt seines Angriffes auf den rechten Flügel in 
den Abschnitt der 76. Reserve-Division bei O. Sink« zu legen. Diese ver- 
fügte, nachdem ihr die gesamte schwere Artillerie der 187. Infanterie-Division 
unterstellt war, über zwölf Feld- und elf schwere Batterien. Zum Vorgehen 
gegen rechte Flanke und Rücken des Feindes waren Teile der 187. und der 
ungarischen 51. Infanterie-Division bestimmt. Wegen Bodennebels konnte 
die Feuereröffnung erst um 9° morgens beginnen. Die Rumänen leisteten 
zähen Widerstand und führten kraftvolle Gegenstöße. Als aber die
	        
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