Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Schlacht bei Hermannstadt. 
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düngen brachten die Gewißheit, daß der Gegner sich am Paßeingang nur 
noch mit Nachhuten zur Wehr setze, im übrigen aber geschlagen den Rück- 
zug nach Süden angetreten habe. 
Operationen der Rumänen. 
Der Einmarsch in Siebenbürgen hatte nicht den erhofften schnellen 
Verlauf genommen. Der Grund lag in Nachschubschwierigkeiten, in den 
geringen Erfolgen der benachbarten russischen 9. Armee, besonders aber 
auch in dem lähmenden Einfluß der Vorgänge in der Dobrudscha, die schon 
im ersten Septemberdrittel die vorläufige Einstellung des Vormarsches und 
weiterhin die Abgabe von im ganzen sieben Divisionen und einer Kavallerie- 
Division veranlaßt hatten. Andererseits war die an der Donau südwestlich 
von Eraiova stehende 20. Division der 1. Armee unterstellt worden. Die 4., 
2. und 1. Armee zählten seitdem 11^/s Divisionen, die am 19. September im 
wesentlichen so standen, wie General von Falkenhayn an diesem Tage 
angenommen hatte'). 
tlm der Gefahr zu begegnen, die den beiden südlich von Hermannstadt 
stehenden Divisionen (13. und 23.) der 1. Armee zu drohen schien, zog 
der Armeeführer, General Euleer, am 25. September von der westlichen 
Donau etwa die Hälfte der 20.Division mit der Eisenbahn nach Norden 
heran. General Popoviei, der bei Hermannstadt befehligende Komman- 
dierende General des I. Korps, wurde ermächtigt, die Front, wenn erforder- 
lich, abschnittsweise zurückzunehmen, gegen die feindliche Nückenbedrohung 
aber nachdrücklich vorzugehen. So wurden am 27. September die am Roten- 
turm-Paß stehenden Teile des Alpenkorps von Süden durch die heran- 
geführten Kräfte der 20. Division, von Norden durch Teile des I. Korps 
angegriffen. 
Am 27. September früh erteilte die rumänische Heereslei- 
t u n g der 2. Armee Befehl, die Truppen bei Hermannstadt durch Vor- 
marsch nach Westen und sofortigen Angriff zu entlasten. Diese Armee 
war seit Abgabe von Teilen an die Donau-Front mit drei Divisionen auf 
den Höhen des Geisterwaldes und nördlich davon zum Stellungsbau über- 
gegangen. Die Vereitstellung zum Abmarsch nahm Zeit in Anspruch, er 
konnte erst gegen Abend angetreten werden. Die auf dem linken Flügel als 
vorderste marschierende 4. Division erreichte in der Nacht Fogaras und war 
damit immer noch mehr als 40 Kilometer vom Schlachtfelde entfernt. Nur 
die 2. Kavallerie-Vrigade, südwestlich von Fogaras, war in der Lage, am 
28. September einzugreifen. Inzwischen hatte General Popoviei am 
27. September abends an General Euleer gemeldet, daß nur schnelle Hilfe 
') S. 222.
	        
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