Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Schlacht bei Hermannstadt: Angriffsplan. 
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des Gegners durchzuführen, das Kavalleriekorps Schmettow sein Ausweichen 
nach Osten zu verhindern; hierzu sollte die zu bildende Stoßgruppe südlich 
des Alt nach Westen vorgehen. 
General von Staads wollte vom rechten Flügel aus staffelweise 
angreifen, und zwar mit der 187. Infanterie-Division in der allgemeinen 
Richtung auf Guraro, um den Gegner durch Umfassung seines linken 
Flügels aufzurollen, mit der ungarischen 51. Infanterie-Division gegen die 
Front bis südöstlich von Hermannstadt. Die 76. Reserve-Division sollte mit 
dem Schwerpunkt links den feindlichen Ostflügel angreifen; der Beginn 
ihres Vorgehens war abhängig vom Fortschreiten der beiden Nachbar- 
Divisionen. Fliegererkundung hatte ergeben, daß auf der Paßstraße kein 
Verkehr herrsche. Nachrichten vom Gegner nördlich des Passes ließen es 
aber möglich erscheinen, daß er bereits den Rückzug eingeleitet habe. Nach- 
mittags meldete die Gruppe Staads, daß die 187. Infanterie-Division die 
Höhen westlich von Guraro, die bisher besetzt waren, frei gefunden habe, 
auch bei der 51. Infanterie-Division bestehe der Eindmck, daß ihr nur noch 
schwacher Feind gegenüberstehe; es sei nicht ausgeschlossen, daß der Gegner 
im Begriff sei, nach rückwärts auszuweichen. General von Falkenhayn 
stellte anheim, sofort nachzustoßen. Darauf wurden noch am Abend Guraro 
und die Höhen östlich von Hermannstadt besetzt; bei weiterem Vordringen 
erhielten die Truppen aber starkes Feuer. Eine vom Alpenkorps noch in 
der Nacht bis zur Paßstraße vorgesandte Abteilung meldete, daß ein Ab- 
marsch nicht stattfinde. 
Am Szurduk-Paß brachte der Tag einen bedenklichen Rückschlag. Die 
Rumänen, auf 22 Bataillone, 83 Geschütze verstärkt, brachen über das 
Gebirge vor. Die schwachen Paßbesatzungen wichen aus. Das Kohlen- 
becken von Petrozseny ging wieder verloren. Der Gegner konnte, falls er 
weiter vordrang, die rückwärtigen Verbindungen der 9. Armee ernstlich 
bedrohen. Verstärkungen waren aber bereits unterwegs. Der neu zugeteilte 
Divisionsstab z. b. V. 301, Generalmajor von Busse, übernahm den Befehl; 
die vom italienischen Kriegsschauplatz eintreffende ö.-u. 2. Gebirgs-Brigade 
wurde ihm zugeführt. 
Als am 26. September ein sonnenheller Herbstmorgen über Hermann- 2«. Septem»«, 
stadt emporstieg, begann der Angriff der Gruppe Staads. Für die 
Größe des erstrebten Erfolges war von entscheidender Bedeutung, ob es den 
schwachen Kräften des Alpenkorps gelingen werde, den Rotenturm-Paß 
zu sperren, durch den sich in tief eingeschnittenem Tal neben dem Alt 
Eisenbahn und Straße hindurchzwängen. Im Laufe des Tages wurde der 
Paß bei Riul Vadului und südlich, sowie bei Kaiser-Brunnen durch im 
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