Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Schlacht bei Hermannstadt: Bereitstellung. 
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stützen oder gegen feindliche Kräfte eingesetzt werden könne, die etwa ver- 
suchten, zwischen Alt und Gebirge gegen die Flanke der 9. Armee vor- 
zustoßen. General von Arz erwiderte aber, daß er die Division erst zur 
Verfügung stellen könne, wenn sich die Lage bei der ö.-u. 1. Armee mehr 
geklärt habe. 
Am 21. und 22.September gab General von Falkenhayn die Ve- 
fehle für die Bereit st ellung zur Schlacht. Er rechnete 
mit doppelter feindlicher Überlegenheit an Infanterie — rumänische Vatail- 
lone waren fast doppelt so stark wie deutsche —, aber eigener Überlegenheit 
an Artillerie. Aus dem rechten Flügel sollte das Alpenkorps sich bis zum 
25.September abends im Gebirge westlich des Rotenturm-Passes so bereit- 
stellen, daß es dem Feind den Rückzug über das Gebirge verlegen könne. 
Eine unter General von Staabs neu zu bildende Gruppe (187. Infanterie- 
Division, ungarische 51. Infanterie-Division, 76. Neserve-Division) sollte 
von Norden angreifen und dazu am 26. morgens mit starkem rechten Flügel 
zwischen dem Gebirge und dem Kavalleriekorps Schmettow unter möglichster 
Schonung von Hermannstadt in südöstlicher Richtung vorstoßen. Das 
Kavalleriekorps hatte mit dem linken Flügel seine Stellungen zu behaupten, 
mit dem rechten den Gegner in der bisherigen Linie oder, falls ein Aus- 
weichen erforderlich werden sollte, doch im Zurückgehen zu fesseln. 
Währenddessen griffen am 22. September die Rumänen beiderseits von 
Hermannstadt erfolglos an. Weiter östlich gelang es ihnen, gegen den 
rechten Flügel der ö.-u. 1. Armee, ö.-u. 71. Infanterie-Division, einen Erfolg 
zu erringen. 
Am Vormarsch des Alpenkorps in das Gebirge konnten nur sechs 23.Septem»-». 
Bataillone und eine österreichisch-ungarische Gebirgsbatterie zu drei Ge¬ 
schützen unter Führung des Generalmajors Ritter von Tutsche?) teil- 
nehmen; er verlief planmäßig und ohne auf den Feind zu stoßen, stellte 
aber auf Saumpfaden und verwachsenen steinigen Hirtenwegen außer- 
ordentliche Anforderungen an die Truppe. Im Hochgebirge bis über 
2000 Meter Höhe mußte die Nacht auf kaltem Gestein bei eisigem Wind 
verbracht werden. 
General von Staabs stellte die 187. Infanterie-Division südwestlich, die 
ungarische 51. Infanterie-Division nordwestlich von Hermannstadt bereit. 
Die 76. Reserve-Division hatte nordöstlich der Stadt auszuschließen. Das 
l) Kdr. der Jag. Brig. des Alpenkorps. — Ein 23tl. war am Szurduk-Paß ge- 
blieben, zwei waren von dort noch nicht wieder heran. Die fahrenden und schweren 
Batterien vermochten in das Gebirge zunächst nicht zu folgen, die Gebirgsartillerie 
war zur Reusormierung noch in der Heimat. 
Weltkrieg. XI. Band. 15
	        
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