Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

214 
Der Feldzug gegen Rumänien: Angriff in der Dobrudscha. 
i». bis unversehrt in die Hand der Sieger. Am 23. Oktober wurde Medgidia, 
0am 24. Cernavoda genommen, wo die Rumänen kurz vorher die Donau- 
Brücke gesprengt hatten. 6600 Gefangene, 12 Geschütze, 52Maschinen¬ 
gewehre, viel rollendes Eisenbahn- und sonstiges Material waren bei diesen 
Kämpfen eingebracht worden. Die Ostgruppe war nach Nordwesten ein- 
geschwenkt, während Teile der bulgarischen 1. Kavallerie-Division die Ver- 
folgung nach Norden übernahmen. Am Abend des 25. Oktober stand die 
Angriffsfront in der allgemeinen Linie nördlich von Danachioi—Seimeni, 
Kavallerie war bereits in Harsova eingedrungen. 
Inzwischen hatten beim Heeresgruppenkommando Erwägungen statt¬ 
gefunden, ob der Donau-Wergang statt bei Svistov nicht sofort bei Cerna- 
voda durchgeführt werden könne. Erkundungen ergaben aber, daß die 
Wiederherstellung der gesprengten Brücke mehrere Wochen in Anspruch 
nehmen werde, und daß die Flußniederung in ihrer ganzen Breite von etwa 
15 Kilometern mit Wasser und Sumpf bedeckt war. So wurde nach Pleß 
gemeldet, es sei beabsichtigt, bei Svistov den Strom zu überschreiten und 
die Dobrudscha in der zu befestigenden kürzesten Linie Tasaul-See— 
Bonaseie zu verteidigen. Die Ober st e Kriegsleitung war ein- 
verstanden. Den vorübergehend auftauchenden Gedanken, die Armee vor 
ihrem teilweisen Abtransport nochmals zusammenzufassen, um die Do- 
brudscha ganz vom Feinde zu säubern, lehnte sie ab, da mit dem Ein- 
treffen neuer russischer Kräfte gerechnet und jeder Rückschlag vermieden 
werden mußte. 
Das Heeresgruppenkommando befahl nunmehr das Herausziehen der 
217. Infanterie-Division, der bulgarischen 1. Division sowie der deutschen 
und österreichisch-ungarischen Artillerie, die von Medgidia auf der inzwischen 
wieder betriebsfähigen Bahn abbefördert werden sollten. Weiterhin war 
auch das türkische VI. Korps, dessen Anwesenheit in der Dobrudscha den 
Vulgaren unerwünscht war'), für den Abtransport in Aussicht genommen. 
Die Abwehr in der Dobrudscha übernahm General Toschew mit 
i.vis der bulgarischen 3. Armee, die künftig nur noch aus der 4., einer zusammen- 
z. November. geje^en Division, der 1. Kavallerie-Division und, auf besondere Bitte der 
Vulgaren, einem von der 217. Infanterie-Division zurückzulassenden Regi- 
ment bestand. Das türkische VI. Korps lag als Reserve der Heeresgruppe 
hinter der Front. Der Gegner wurde am 27.Oktober etwa in der Linie 
nördlich Sariurt—Ostrov festgestellt. In den ersten Novembertagen fühlten 
bulgarische Vortruppen gegen ihn vor, gingen dann aber in die im Ausbau 
befindliche Stellung zurück. Rur die 1. Kavallerie-Division blieb am Feinde, 
i) Mitteilung des Genmaj. a. D. von Mertz vom April 1937.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.