Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Der Feldzug gegen Rumänien: Angriff in der Dobrudscha. 
Ms Generalfeldmarschall wurde sich darüber klar, daß die Heran- 
September ^rung von Verstärkungen nicht länger zu umgehen sei. Da an der maze- 
donischen Front der Gegner seit dem 12. September angrifft), konnte dort 
nichts weggezogen werden. Aber die 217. Infanterie-Division, die die 
Oberste Heeresleitung bereits dorthin in Marsch gesetzt hattet, wurde jetzt 
nach der Dobrudscha umgeleitet. Auch war das Kampfgeschwader 1 (vier 
Staffeln zu sechs Flugzeugen) im Eintreffen; es erhielt Befehl, die Eisenbahn- 
brücke bei Cernavoda mit Bomben zu belegen und die Reserven hinter dem 
feindlichen rechten Flügel anzugreifen. Von der im Donau-Schutz stehenden 
bulgarischen 12. Division wurde eine Brigade herangeführt. Eine weitere 
Verstärkung bildete die bei Eara Omer in Versammlung begriffene 15. Divi- 
sion des türkischen VI. Korps, dessen 25. Division inzwischen bereits in der 
Kampffront eingesetzt war. Gleichzeitig mit der Heranführung neuer 
Truppenverbände wurden die Munitionsbestände aufgefüllt. Bis der 
Angriff wieder aufgenommen werden konnte, mußten einige Wochen ver¬ 
gehen. Generalfeldmarschall von Mackensen verlegte sein Hauptquartier von 
Trnovo nach Dobric. Das Kampfgeschwader 1 bewarf wiederholt den 
Brückenkopf von Cernavoda mit Bomben und griff die militärisch wichtigen 
Anlagen von Bukarest an, gegen die auch das Luftschiff „Z 101" wirkte. 
Z. Der Vorstoß der Rumänen über die Donau. 
Bei der rumänischen Heeresleitung hatten der rasche 
Fall von Tutrakan und die damit verbundenen schweren Verluste ernste 
Sorge für die Dobrudscha geweckt. Sie richtete dringende Hilferufe nach 
Frankreich und bat, daß die Offensive der Armee Sarrail umgehend beginne. 
Sie versuchte aber auch selber, sich zu helfen. Da außerdem der Vormarsch 
in Siebenbürgen, der zunächst kaum Widerstand gefunden hatte, durch 
Nachschubschwierigkeiten beeinträchtigt wurde, faßte sie bereits am 9. Sep- 
tember im Einvernehmen mit der russischen Heeresleitung einen völlig neuen 
Plan: Auf dem beabsichtigten Hauptkriegsschauplatz in Siebenbürgen wurde 
der Vormarsch angehalten, um die Kräfte auf dem Nebenkriegsschauplatz in 
der Dobrudscha zu verstärken; außer den zwei Divisionen der Heeresreserve 
sollten drei weitere Divisionen der 1. und 2. Armee dorthin abgegeben 
werden. Am 15. September regte General Avereseu, der Oberbefehlshaber 
der 3. Armee, bei einer Besprechung in Bukarest an, den in der Dobrudscha 
stehenden Feind nicht nur in der Front anzugreifen, sondern gleichzeitig 
starke Kräfte in seinem Nücken über die Donau vorgehen zu lassen. Dazu 
') S. 339. 
2) S. 31 und 339.
	        
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