Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

206 Der Feldzug gegen Rumänien: Angriff in der Dobrudscha. 
2. ms Meer und Medgidia bezeichnet. Die Hauptreserve Varna hatte sich nörd- 
S. September. ^ t)on Dobric einzugraben, '/- 6. Division blieb westlich davon zur Ver¬ 
fügung des Heeresgruppenkommandos. 
Bei Dobric erfolgten am 5.und 7. September russisch-rumänische 
Angriffe gegen die bulgarischen Stellungen, bei deren Abwehr V» 6. Division 
und 1. Kavallerie-Division mitwirkten. Eine weitere Verstärkung bildete 
das inzwischen eingetroffene vorderste Regiment der türkischen 25. Division. 
Am 7.September wurde von Tutrakan her die bulgarische 1. Division auf 
. Silistria in Marsch gesetzt, die übrigen Kräfte sollten folgen. In einer am 
9. September an die Oberste Heeresleitung gesandten Beurteilung der Lage 
bezweifelte das Oberkommando Mackensen aber, ob es möglich sein werde, 
Silistria anzugreifen und gleichzeitig die immer stärker werdenden feind¬ 
lichen Vorstöße bei Dobric abzuwehren. Cs trat dafür ein, zuerst den hier 
angreifenden Gegner zu schlagen. Gleichzeitig bat es um möglichst baldige 
Überweisung wenigstens e i n e r deutschen Infanterie-Division und weiterer 
schwerer Artillerie. Neue Truppen konnte die Ober st e Heeres- 
l e i t u n g jedoch nicht geben. Sie wies darauf hin, daß die Wegnahme 
von Silistria erstes Ziel bleiben müsse, das Festhalten von Dobric habe 
nur untergeordnete Bedeutung. Demnächst sei möglichst schnell die Linie 
Constanza—Cernavoda zu gewinnen. 
Am gleichen Tage, 9. September, fand die Frage des Angriffs auf 
Silistria eine überraschende Lösung. Eine deutsche Offizierpatrouille war 
in die Stadt eingeritten. Ihr folgten ein deutsches und ein bulgarisches 
Kavallerie-Regiment, ohne nennenswerten Widerstand zu finden. Die 
rumänische Heeresleitung hatte nach den Erfahrungen von Tutrakan Befehl 
gegeben, die Festung zu räumen. 
,8 September September befahl Generalfeldmarschall von Mackensen für die 
' bulgarische 3. Armee den Vormarsch in breiter Front gegen die Linie Cara 
Omer—Cuzgun mit Reserven hinter dem rechten Flügel und der Mitte. 
Am 13. September stieß die 3. Armee in der allgemeinen Linie Kara 
Agac—Azaplar—Oltina-See auf Widerstand. Der Gegner, der in der 
Mitte starke Kräfte zusammengezogen hatte, offenbar, um hier die Cnt- 
" scheidung zu suchen, unternahm heftige, wenn auch erfolglose Gegenangriffe 
besonders gegen die über Hast Köseler vordringende, von General Kisielow 
vortrefflich geführte 4. Division. Auf dem linken Flügel hatten die 
1. Division und eine ihr unterstellte, vor allem aus neueingetroffenen 
Teilen der 101. Infanterie-Division gebildete Brigade unter Oberstleutnant 
Bode'), auf dem rechten die 1. Kavallerie-Division, die Hauptreserve Varna 
') 4 Vtle., 6 Schwadr., 3 Bttrn. (davon 1 österr.-ung. schwerste).
	        
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