Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Der Feldzug gegen Rumänien: Angriff in der Dobrudscha. 
2. bis 
S. September. 
weitere, aber nur schwach ausgebaute Widerstandslinie lag etwa drei bis 
fünf Kilometer vor dem Rande der Stadt. 
Schon im Laufe des 3. September gelang es, die Vorstellung zu 
nehmen, die von den Rumänen auf der ganzen Linie geräumt wurde. Veim 
Angriff des linken Flügels machte sich Flankenfeuer der mit 32 Geschützen 
bestückten rumänischen Donau-Flottille empfindlich bemerkbar, während die 
österreichisch-ungarische Flottille nicht zu helfen vermochte, da das Fahr- 
wasser stromauf durch Minen und Schiffsversenkungen gesperrt war. Als 
die Oberste Heeresleitung am 4. September ein Urteil über die Kampfkraft 
der rumänischen Truppen erbat, meldete die Heeresgruppe, daß „nach über¬ 
einstimmenden Meldungen die Rumänen dem schweren Artilleriefeuer nicht 
standhielten", und daß sie, wenn „die angreisende Infanterie sich auf einige 
hundert Meter näherte, ihre Stellungen räumten". Im übrigen verlief der 
Tag mit der Vorbereitung des weiteren Angriffes. Am 5. wurde die 
rumänische Hauptstellung durchbrochen. Am Abend lagen die tapferen 
deutschen und bulgarischen Truppen bereits vor der letzten Widerstands¬ 
lime. Obwohl der Feind sich am 4. und 5. verstärkt hatte, vermochte er 
sie nicht zu halten. Am 6. September nachmittags konnte die Stadt besetzt 
werden. Als erste drangen deutsche Truppen ein. Rur geringe Teile des 
Gegners entkamen auf das Nordufer der Donau; die Masse, vor allem die 
ganze 17. Division, fiel in die Hand der Sieger. Drei Generale, 28 000 
Mann und über 100 Geschütze zählte die Beute, dazu kamen rund 7900 Tote 
und Verwundete. Aber auch die blutigen Verluste des Angreifers betrugen 
gegen 8000 Mann. 
Der Oberbefehlshaber der rumänischen 3. Armee, General 
Aslan, war zu Beginn des Angriffs auf Tutrakan durchaus zuversichtlich 
gewesen und überzeugt, daß die Festung sich mindestens 30 Tage halten 
könne. Am 1. September hatte er dem bei Medgidia eintreffenden russischen 
XXXiXVII. Korps Befehl zum Vormarsch gegeben. Das Korps war aber 
noch nicht marschbereit. Am 3. September hatte es, ebenso wie die 9. Divi- 
sion in Silistria und die 19. bei Dobrie, die Weisung erhalten, gegen die 
Vulgaren vor Tutrakan vorzustoßen. Ferner hatte die rumänische 
Heeresleitung auf Grund ernster Nachrichten aus der Festung von 
den bei Bukarest für die Nordfront bereitgestellten Divisionen der Heeres- 
reserve die 15. nach Oltenita, die 10. in die Gegend von Giurgiu befördert. 
Von Oltenita aus wurden die Truppen mit Kähnen und Flößen nach 
Tutrakan übergesetzt, so daß am Morgen des 6. September eine erhebliche 
Truppenmacht auf dem südlichen Donau-User versammelt, aber auch auf 
sehr engem Raum zusammengedrängt war. Als General Aslan erkannte,
	        
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