Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Der Feldzug gegen Rumänien. 
W.A«g«st. Luftschiff „Z 101" in Iambow) und die Seeflugstation in Varna „gegen 
jedes erreichbare günstige Angriffsobjekt, auch gegen Bukarest, in Tätigkeit 
treten" könnten. Mit einbrechender Dunkelheit belegten zwei Seeflugzeuge 
die Hafenanlagen von Balcik mit Bomben, ebenso in der Nacht zum 
29. August das Luftschiff „Z 101" die militärischen und Bahnanlagen von 
Bukarest. 
W.August. Gegen diese Luftangriffe und auch gegen die Unternehmungen der 
österreichisch-ungarischen Donau-Flottille erhob aber Bulgarien Ein- 
spruch, da es noch nicht im Kriege mit Rumänien sei. Dem Protest wurde 
hinsichtlich der Luftangriffe Folge gegeben; sie sollten künftig durch das 
am 30. August in Temesvar erwartete, dem Oberkommando Mackensen 
ebenfalls unterstellte Luftschiff „Z 88" geführt werden, 
z«.August. Am 30.August erklärte die Türkei an Rumänien den Krieg, wäh- 
rend man in Bulgarien, wie der deutsche Militärattache, Oberst- 
leutnant von Maffow, drahtete, aus innerpolitischen Gründen und mit 
Rücksicht auf Griechenland noch zögerte; man habe den Wunsch, Rumänien 
zi. August, als den Angreifer hinzustellen. Erst am 31. August abends teilte die bul- 
garische Heeresleitung der deutschen mit: „Die rumänischen Provozierungen 
sind nicht mehr erträglich. Morgen, 1. September, wird Bulgarien an 
Rumänien Krieg erklären. Die Operationen beginnen noch heute." Damit 
war das letzte Hindernis beseitigt. Der Einmarsch in die Dobrudscha 
konnte beginnen. 
Währenddessen hatten am 29. August Generalfeldmarschall v o n H i n - 
denburg und General Ludendorff die Führung übernommen und 
noch am Abend dieses Tages die österreichisch-ungarische Heeresleitung in 
Teschen aufgesucht. Bei dieser Gelegenheit wurde, soweit bekannt, nur die 
Vorbereitung der Operationen in Siebenbürgen besprochen'). Im Anschluß 
daran ergaben sich aber auch Bedenken wegen der Operationen der Heeres- 
gruppe Mackensen. Die neuen Führer hielten die Offensive aus Bulgarien 
über die Donau erst dann für erfolgversprechend, wenn auch der Angriff über 
die Transsilvanischen Alpen vorgetragen werden konnte. Vis dahin aber 
mußten noch Wochen vergehen. So galt es, zunächst die feindlichen Kräfte 
t. «eptember. in der Dobrudscha zu schlagen. Diese Auffassung wurde am 1. September 
nach Teschen mitgeteilt und dort auch mündlich besprochen. Generaloberst 
von Conrad schlug nunmehr den Donau-Übergang für die zweite Sep- 
temberhälfte vor. Cr hoffte dadurch, rumänische Kräfte nach Süden abzuziehen 
und so erst die Vorbedingung für das überschreiten der Transsilvanischen 
') 100 km slldl. von Sumla. 
2) S. 6 und 216.
	        
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