Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Der Feldzug gegen Rumänien. 
A«g«st. schwachen Kräften die Rumänen am Grenzkamm endgültig aufzuhalten, 
sollte er vor feindlichem Druck schrittweise in die „Maros—Kokel-Stellung" 
ausweichen, deren Ausbau sich aber noch in den ersten Anfängen befand. 
Sie war ein Verteidigungssystem, das längs der Maros von Lugos über 
Deva—Karlsburg—Sächsisch-Regen zum Anschluß an den rechten Flügel 
der ö.-u. 7. Armee geplant war mit einer davor liegenden Linie, die südlich 
von Tövis abzweigend längs der Kleinen Kokel zur oberen Maros lief. 
Zum Schutz der rechten Flanke der 7. Armee war die Sprengung des großen 
Eisenbahnviaduktes westlich vom Gyimes-Paß vorbereitet, so daß der mmä- 
nische Nordflügel beim Vormarsch nur über Kronstadt Verbindung zum 
rumänischen Vahnnetz gewinnen konnte. 
B. Kämpfe an der Donau- und Dobrudscha-Front. 
I.Überlegungen und Maßnahmen der deutschen und österreichisch- 
ungarischen Heeresleitungen. 
Karten 4 und S. 
2?» August. Nachdem in Bukarest bereits durch den Bündnisvertrag vom 17. August 
die Würfel gefallen waren, hatte man es dort meisterhaft verstanden, die 
Vertreter der Mittelmächte über die Entschlüsse, die gefaßt waren, im 
unklaren zu lassen, so daß der Eindruck entstehen konnte, die Kriegsgefahr 
sei wieder hinausgeschoben. Dementsprechend wurde von den diplomatischen 
Vertretern der Mittelmächte an ihre heimischen Stellen berichtet. General 
von Falkenhayn') sah sich in seiner Auffassung bestärkt, daß keine 
„imminente Gefahr" drohe. Es war daher eine völlige Überraschung für 
ihn, als am 27. August abends General von Cramon aus Teschen am 
Fernsprecher die Meldung erstattete, daß Rumänien an österreich-Ungarn 
den Krieg erklärt habe. 
Die erste Maßnahme war, daß Generalfeldmarschall von Mackensen 
angewiesen wurde, nunmehr den Befehl über die Truppen in Nordbulgarien 
zu übernehmen und das Kommando an der mazedonischen Front an General 
Iekow abzugeben. General von Falkenhayn fügte hinzu: „Es liegt auf der 
Hand, daß ein Schlag gegen die rumänischen Kräfte in der Dobrudscha, 
wenn er schnell genug, also schon in den allernächsten Tagen geführt werden 
kann, von ungemeiner Bedeutung für die Gesamtlage wäre." General 
Iekow wurde ersucht, die Operationen im Süden „auf das geringste Maß 
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