Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Der Feldzug gegen Rumänien. 
Z««> garischen Heeres, General Iekow, das Kommando an der mazedonischen 
Front zu übernehmen hatte. „Ich persönlich" — so führte General 
von Falkenhayn bei dieser Gelegenheit aus — „glaube solange nicht an ein 
rumänisches Losschlagen, bis nicht etwa die Russen in Siebenbürgen oder 
Ungarn eindringen sollten, was hoffentlich nicht geschehen wird." Am 
19. Juli folgte eine an General Iekow gerichtete erneute Anregung zur 
Verstärkung der bulgarischen 3. Armee. Am 28. endlich wurde in Pleß 
die „Militär-Konvention'") abgeschlossen, welche das Zusammenwirken 
der Mittelmächte gegen Rumänien regelte mit dem Ziele, „den Krieg vom 
bulgarischen Voden sicher, vom österreichisch-ungarischen soweit irgend mög- 
lich fernzuhalten und nach Rumänien hineinzutragen", und dazu die Bereit- 
stellung von Truppen der vier Verbündeten bei Rustschuk und östlich vor- 
sah. Die deutschen Eisenbahntruppen in Bulgarien wurden verstärkt; denn 
die für den Aufmarsch an der Donau in Betracht kommenden nordbulga¬ 
rischen Bahnen waren eingleisig und wenig leistungsfähig. Hauptlinie war 
die Bahn Sofia—Plevna—Sumla—Varna, von der Nebenlinien nach 
Norden zur Donau führten. 
Im Sinne der Pläne der Obersten Heeresleitung ließ Generalfeld- 
Marschall von Mackensen die Donau auf geeignete Übergangsstellen 
erkunden. In erster Linie kam die Gegend von Svistov und Nikopoli in 
Betracht. Obwohl die bulgarische Heeresleitung dafür eintrat, den Über¬ 
gang zugunsten eines Vorgehens in die Dobrudscha zurückzustellen, erwirkte 
der Generalfeldmarschall die Zustimmung der Obersten Heeresleitung dazu, 
daß ohne Rücksicht auf bulgarische Wünsche die Übergangsvorbereitungen bei 
Svistov und Nikopoli mit allen Mitteln zu fördern feien. Der österreichisch- 
ungarische Donau-Brückentrain, dabei einige Pionierkompanien, unter 
General Gaugl wurde herangezogen und zwischen beiden Orten in einem 
Seitenarm untergebracht. Die österreichisch-ungarische Donau-Flottille^) 
lag bereits seit dem Spätherbst 1915 in der Gegend von Nustschuk und 
Svistov. 
August. Am 8. August erhielt der Generalfeldmarschall aus Pleß die Weisung, 
wegen des Aufmarsches alles Erforderliche mit den Bulgaren zu verein¬ 
baren und baldigst einen Vorschlag über die Führung der Operationen 
vorzulegen. An deutschen Truppen könnten nur die auf dem Balkan be- 
-) Bd. x, S. 599 f. 
2) Die Donau-Flottille bestand aus Monitoren, Patrouillen- und Motorbooten 
und einer Anzahl weiterer Fahrzeuge, unter denen sich auch Minenschiffe befanden. 
Diese und die Monitore waren mit Geschützen (Gesamtzahl etwas über 100) und 
Maschinengewehren bewaffnet. Hinzu kam ein deutsches Flußkanonenboot und eine 
deutsche Motorbootflottille von 15 Booten, von denen aber nur ein Teil mit je 
einem Maschinengewehr bewaffnet war.
	        
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