Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. — Verdun. 
10. Dezember, stehen. Als notwendiger Bedarf wurden im ganzen für die Armee noch 
71 Feld- und 47 schwere Batterien gefordert. „Sobald die Möglichkeit 
eines großen, Entscheidung suchenden Angriffs" erkannt werde, sei die Zu- 
führung starker Arbeitskräfte zum Vau rückwärtiger Stellungen und zur 
Instandhaltung der Verkehrswege notwendig. Diese Forderung sei aller- 
dings besonders dringlich für den Abschnitt w e st l i ch der Maas. 
Aus diesem Bericht konnte die Heeresgruppe entnehmen, daß General 
von Lochow zwar bestimmt mit Angriff gegen die Linie Maas—Vaux, aber 
zunächst noch nicht mit der „Möglichkeit eines großen, Entscheidung 
suchenden Angriffs" rechnete. Er schien vielmehr der Ansicht, daß sich dieser 
durch weitere feindliche Vorbereitungen vorher anzeigen werde und daß 
dann noch Zeit sei, die für nötig erachteten Verstärkungen heranzuführen. 
Inzwischen wurde das Artilleriefeuer gesteigert, doch erreichte es bei 
dauernder Munitionsknappheit niemals die Stärke des französischen. 
Wetter und Sicht begannen sich zu bessern. Wer den Luftkrieg wurde am 
10. Dezember aufgezeichnet: „Sehr rege eigene Fliegertätigkeit, feindliche 
Flieger halten sich hinter ihren Linien"'). Am folgenden Tage wurden vor 
der 14. Reserve-Division neue feindliche Batterien erkannt. Das General- 
kommando des VII. Reservekorps betonte indeffen in der Abendmeldung: 
„Auch heute wurden unsere Batterien nicht planmäßig bekämpft." Die in 
seinem Abschnitt noch nicht völlig durchgeführte Umgruppierung der Artil- 
lerie2) wurde vorläufig eingestellt, um die Wirkung des Feuers nicht zu 
12. und unterbrechen. Am 12. Dezember änderte sich die Lage nicht wesentlich; im 
13. Dezember, egere^e VII. Reservekorps wurde Vacherauville mit schwersten 
Kalibern beschoffen, andererseits meldete das Generalkommando, das „feind- 
liche Artilleriefeuer habe, wenn es auch heute zeitweise noch recht heftig 
war, im Vergleich zu gestern erheblich nachgelassen". Am 13. war das 
Urteil in diesem Abschnitt uneinheitlich: Während die mittlere, 39. In- 
santerie-Division, die tags zuvor schon sich auf Angriff gefaßt gemacht 
hatte, heute ein Nachlassen des feindlichen Feuers feststellte, erschien bei den 
Flügel-Divisionen die Lage ernst; General von Zwehl vermutete, daß der 
Feind einen deutschen Angriff befürchtet habe. Da bei der Gruppe Hardau- 
mont die letzten Tage ähnlich verlaufen waren, berichtete das Armee- 
Oberkommando zusammenfassend über den 10. bis 13. Dezember: 
„Das feindliche Feuer nahm an Stärke dauernd zu." Reue Anträge auf 
') Abweichend hiervon hat Genlt. a. D. Schwarte, damals Kdr. der 10.1. 3)., 
an diesem Tage aufgezeichnet, daß die französischen Flieger auch hinter den 
Kampfstellungen seiner Division erschienen seien. 
2) 6.150.
	        
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