Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. — 
Verdun. 
2s. sttove«. schwerste Geschütze mitwirkten und die neuerdings erhebliche Zerstömngen 
im Fort hervorrief, stürmten um 11" vormittags drei Bataillone gegen die 
Feste und die rechts und links anschließenden Gräben an. Sie drangen 
trotz schwerster Verluste, die sie im Abwehrfeuer des Verteidigers er- 
litten, bis zum Südende der Fumin-Schlucht und bis in den Kehl- und 
Ostgraben des Forts vor, unterlagen aber in blutigem Nahkampf den 
tapferen deutschen Besatzungen und fluteten gegen 12™ nachmittags in ihre 
Ausgangsstellungen zurück. Kurz darauf vorbrechende frische französische 
Kräfte kamen trotz mörderischen Abwehrfeuers wiederum bis an den Kehl- 
graben heran, sahen sich jedoch nach fast zweistündigem erbitterten Ringen 
gleichfalls zur Umkehr genötigt. Alle weiteren Versuche erstickten schon im 
Sperrfeuer. 
In den anderen Abschnitten begann sich die Front im Lause des 
25. Oktober zu festigen. Dem VII. Reservekorps und dem Abschnitt 
Hardaumont wurden Teile der 10. und 5.Infanterie-Division zugewiesen. 
Vom Nachmittag des 23. Oktober an konnte General von Lochow über 
die 14. Infanterie-Division verfügen, die er in den Raum des VII. Reserve- 
korps zog, und im Notfalle auch noch auf die 21. Reserve-Division zurück- 
greifen, die als Heeresreserve hinter dem Abschnitt Vaux untergebracht 
werden sollte. Am Abend schwächte die H e e r e s g r u p p e den vormittags 
erteilten Befehl zur Wiedernahme des Forts Douaumont dahin ab, daß 
aus Munitionsmangel von einem vorbereiteten Angriff abgesehen werden 
müsse, demnach nur ein Handstreich in Frage komme. Sie ordnete ferner 
den Bau einer weiteren rückwärtigen Stellung an, die auf dem Höhen- 
rücken nordwestlich der von Vacherauville nach Beaumont führenden Straße 
und dann nördlich an Ornes vorbei etwa fünf Kilometer hinter der jetzigen 
vordersten Stellung verlaufen sollte. Kräfte sollten dazu von anderen 
Fronten überwiesen werden. 
z, Oktober 2>n den folgenden Tagen kam es nur noch zu vereinzelten, örtlich be- 
grenzten französischen Vorstößen, die der Stellungsverbesserung dienten, 
aber nirgends die neue deutsche Linie erreichten. Von der Fortsetzung des 
Angriffs im großen bis zu dem am Abend des 24. Oktober neu gesteckten 
Ziele mußte General M a n g i n einstweilen absehen, da die hierzu nötige 
Munition nicht bewilligt, die 2. Armee vielmehr angewiesen wurde, sie in 
der Folgezeit aus den gewöhnlichen Tagesraten einzusparen. Das hatte 
eine Einschränkung der Artillerietätigkeit zur Folge. General Mangin war 
indessen entschlossen, auch während dieser erzwungenen Angriffspause in 
seinem östlichen Abschnitt so lange auf die deutschen Linien zu drücken, bis
	        
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