Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

144 
Die Kämpfe an der Westfront. — Verdun, 
24. Oktober, deutschen Linien westlich der Straße Fort Tavannes—Fort Vaux und im 
LaufZe-Wald eingedrückt und Gegenangriffe im Gange seien. Aber noch 
um 5° nachmittags war der Abschnitt Hardaumont der Ansicht, daß bei 
Fleury alles in Ordnung sei, und um 550 bezeichnete der Abschnitt Vaux 
Gerüchte über ein Vordringen des Feindes über Douaumont und Hardau- 
mont bis zur Vrüle- und Vezonvaux-Schlucht als unbegründete Tartaren- 
Nachrichten. 
Erst aus weiteren am Abend einlaufenden Meldungen, nach denen 
der Gegner in der Linie Steinbruch—Dorf und Fort Douaumont stand, 
die aber noch immer keine Klarheit über die Verhältnisse weiter östlich 
brachten, erkannte General von Lochow den vollen Ernst der Lage. Cr 
befahl um 1045 abends dem VII. Reservekorps, sich „nach Maßgabe der 
Bereitstellung seiner verfügbaren Kräfte" dem — wie er annahm — zur 
Zeit im Gange befindlichen Gegenangriff des Abschnitts Hardaumont auf 
Dorf und Fort Douaumont und die Gegend östlich davon anzuschließen, 
und stellte ihm hierfür das nach Chaumont vorgeführte Regiment der 
10. Infanterie-Division zur Verfügung, dem am Vormittag des 25. Oktober 
die beiden anderen Regimenter folgen würden. Der Abschnitt Hardaumont 
sollte „unbedingt Vorsorge treffen, daß noch in der Nacht die Verbindung 
mit dem rechten Flügel der noch südlich der Vaux-Schlucht stehenden Kräfte 
hergestellt" werde. Als General von Lochow dann gegen 2° nachts aus 
dem Ciffelturm-Vericht, der nach Lage der Dinge kaum anzuzweifeln war, 
das ganze Ausmaß des französischen Einbruchs erfuhr, erwog er eine Ab- 
änderung des gegebenen Befehls, dessen Durchführung unter den tatsäch- 
lichen Verhältnissen kaum noch Erfolg versprach. Cr ließ es jedoch bei den 
gegebenen Anordnungen, da Gegenweisungen doch nicht mehr durch- 
gedrungen wären. 
Das Oberkommando der 5.Armee und der Heeresgruppe war 
im Laufe des 24. Oktober noch weniger als General von Lochow in der 
Lage gewesen zu helfen. Am Abend befahl es den schleunigen Vau einer 
rückwärtigen Stellung zum Schutze der Artillerie in der ungefähren Linie 
Pfeffer-Rücken—Louvemont—Höhen 378 und 347—Zwischenwerk Vezon- 
vaux—Dieppe und stellte hierfür besondere Arbeitskräfte zur Verfügung. 
Weiterhin leitete es eine Verstärkung der schweren Artillerie der Ostgruppe 
durch Batterien der Argonnen- und Westgruppe sowie der Armee-Abteilung 
Strantz in die Wege und wies die beiden Gruppen, die drei Armee-Ab- 
teilungen und die 3. Armee an, ungesäumt Truppen aller Waffen aus der 
Front zu ziehen, auf die die Heeresgruppe zurückgreifen könne. Die Oberste 
Heeresleitung wurde gebeten, die im Abtransport zur 3. Armee begriffene 
14. Infanterie-Division fürs erste hinter dem linken Flügel der Maas-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.