Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Beurteilung der Lage durch General von Lochow. 
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Niederschriften beider Vorträge gingen am 20. Oktober der Ober- 20. o«o»«r 
st en Heeresleitung zu, die tags zuvor die am 16. erhobenen Vor- 
stellungen der Heeresgruppe mit dem Hinweis beantwortet hatte, daß 
selbst vom I.November ab von der Maas unterhalb von Verdun bis 
St. Mihiel noch immer 13 deutsche Divisionen acht französischen gegen- 
überstehen würden. Daher müsse es bei der Forderung der Heeresleitung 
verbleiben, bis zum 15. November eine weitere Division aus der 5. Armee 
herauszuziehen, wenn sich die Lage bei Verdun nicht ändere. 
Unterdessen konnte es aber bereits fraglich erscheinen, ob es vor Verdun 
auch weiterhin ruhig bleiben würde. Abgesehen von einem am 10. Oktober 
bei und östlich Fleury glatt abgewiesenen und in den anschließenden Ab- 
schnitten schon im Sperrfeuer erstickten französischen Angrisfsversuch war 
es zwar seit Monatsbeginn nicht mehr zu Infanteriekämpfen gekommen, 
das feindliche Artilleriefeuer aber hatte beiderseits der Maas beträchtlich 
zugenommen. Vor allem jedoch erregte der systematische starke Ausbau der 
feindlichen Stellungen und Annäherungswege vor der Front West-Ost- 
Schlucht—Fort Vaux und neuerdings die erheblich gesteigerte Tätigkeit 
der französischen Luftstreitkräfte Verdacht, die jeden Aufklärungsversuch der 
deutschen Flieger nachdrücklicher als bisher bekämpften. 
b) Der französische Angriff am 24.Oktober. 
Skizze 12, Anlagen 2 b und 5. 
Vor Verdun hatte General I 0 ffre seit Beginn der Somme-Schlacht Bis 
seine Kräfte fparsam eingesetzt. Er hatte den Oberbefehlshaber der Heeres- n' 
gruppe Mitte, General Pstain, unterrichtet, daß für die dortigen Kämpfe 
nur in begrenztem Maße auf frische Kräfte und auf verhältnismäßig 
wenig Munition gerechnet werden könne, denn er hielt es für geboten, 
sich allmählich einige Reserven zu schaffen. Trotzdem hatte der Oberbefehls- 
haber der 2. Armee, General N i v e l l e, den Führer der im Abschnitt 
Maas—Damloup stehenden Gruppe „OD" (Generalkommando des 
XI. Korps), General M a n g i n, veranlaßt, einen Vorschlag für einen 
neuen großen Angriff im Hauptkampfgebiet des östlichen Maas-Afers zu 
machen. Der Vorschlag war am 17. September vorgelegt worden. Als erstes 
Angriffsziel bezeichnete er die Linie Albain-Rücken—Thiaumont-Ferme— 
Nordostzipfel des Chapitre-Waldes (in der Vaux-Schlucht)—Kiesgrube an 
der Souville-Nase; von dort sollte bei günstigem Verlauf noch bis zum 
Wege Steinbruch in der Weft-Ost-Schlucht—Dorf Douaumont und bis 
zur Linie Südwestecke des Forts—Nordost- und Osthang der Kasematten-
	        
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