Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Die Besprechung in Cambrai. 
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der Maas über das Zwischenwerk Thiaumont und Fort Vaux nach 
Damloup in Aussicht genommen. 
Das Ergebnis, das die Besprechung in Cambrai in operativer Hinsicht 
für die Heeresgruppe Deutscher Kronprinz zeitigte, fand ihren Niederschlag 
in dem Heeresgruppe nbefehl vom 10. September: „Mit 
Rücksicht auf die Anforderungen an Menschen, Material und Munition, 
die auf anderen Fronten an unser Heer gestellt werden, ist es erwünscht, 
daß es an der Front der Heeresgruppe Kronprinz ruhig bleibt, beziehungs- 
weise an den Brennpunkten des Kampfes zu einem allmählichen Abflauen 
der Gefechtstätigkeit kommt. Jede Angriffsunternehmung ist zu unterlassen, 
falls sie nicht unbedingt erforderlich wird, um verlorengegangene Teile der 
festzuhaltenden Stellung wiederzugewinnen. Kleinere Patrouillenunter- 
nehmungen zur Feststellung feindlicher Verbände bleiben trotzdem dauernd 
notwendig." 
Die am 10. September an der Front der Angriffsgruppe 5) st ^ 
eingetretene Kampfpause währte nicht lange. Bereits am 12.September 
setzten neue heftige feindliche Angriffe ein, die bis zum 16. anhielten und 
sich wie die vorangegangenen gegen die Hauptkampffront vom Zwischenwerk 
Thiaumont bis zum Vergwald richteten. Größtenteils erstickten sie freilich 
schon im deutschen Sperrfeuer, und der Einbruch, der dem Gegner am 
Morgen des 13. September auf dem rechten Flügel der 14. bayerischen 
Infanterie-Division glückte, konnte in der darauffolgenden Nacht in er- 
bittertem Nahkampfe fast vollständig ausgebeult werden. Abermals folgte 
vom 17. September an eine Atempause, die indessen wie die vorherige zu 
kurz war und zeitweife auch durch zu starkes Artilleriefeuer gestört wurde, 
als daß sie deutscherseits zum dringend nötigen Ausbau der Kampflinien 
und rückwärtigen Verbindungen benutzt werden konnte. Bei der Wieder- 
aufnähme seiner Angriffe am Nachmittage des 20.September vermochte der 
Feind südöstlich des Zwischenwerkes Thiaumont in die deutschen Trichter- 
stellungen einzudringen, mußte nachts aber nahezu seinen ganzen Gewinn 
wieder hergeben; am nächsten Nachmittag wurden schon seine Bereit- 
stellungen zu neuem Vorstoß gegen den Abschnitt Thiaumont—Fleury von 
der deutschen Artillerie zerschlagen. Die in den folgenden Tagen gegen 
verschiedene Punkte der Hauptkampffront auf dem Ostufer der Maas vor- 
fühlenden französischen Handgranatentrupps erzielten keinerlei Erfolg. 
Gegen Monatsende stellte der Gegner auch diese Tastversuche ein und 
schwächte sogar sein Artilleriefeuer merklich ab. 
Auf dem Westufer der Maas verlief der Monat September 
im allgemeinen ruhig. Bei der Gruppe Mudra beschränkte sich die beider-
	        
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