Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Schwere Kämpfe um den Souville-Sack. 
121 
ihrem rechten Flügel zu leichtem Einbruch, der nachts wettgemacht werden 
konnte. Der Abschnitt „Alpenkorps", der am 9. September morgens dem 
Generalleutnant Kühne, Kommandierenden General des neugebildeten 
Generalkommandos z. b. 03. Nr. 54, unterstellt wurde, widerstand an diesem 
Tage wie schon am Nachmittage zuvor feindlichen zum Teil mit starken 
Kräften südlich des Zwischenwerks Thiaumont und östlich von Fleury 
geführten Stößen. Mit dem 10. September trat an der Front der Angriffs- 
gruppe Ost eine kurze Kampfpause ein. 
Zu der Frage der Obersten Heeresleitung, welche Linie als Dauer- 
stellung eingerichtet werden solle und welche Kräfte zur Ver- 
Wendung an anderer Stelle abgegeben werden könnten, hatte 
General von Lochow inzwischen am 5.September in einem eingehen- 
den Bericht an das Heeresgruppenkommando Stellung genommen. Nach 
der Ausbeulung des Souville-Sackes, so führte er aus, erscheine die jetzige 
vordere Linie zum Ausbau als Dauerstellung geeignet. Bei der Bemessung 
der für andere Zwecke verfügbar zu machenden Kräfte und bei der Be- 
stimmung des Zeitpunktes ihrer Abgabe müsse berücksichtigt werden, daß 
das östliche Maas-User infolge des augenscheinlichen Bestrebens des 
Gegners, hier möglichst starke deutsche Kräfte zu fesseln, voraussichtlich bis 
auf weiteres noch Kampffront bleiben werde, deren Behauptung um so 
wichtiger fei, als feindliche Erfolge bei der eigenartigen Geländegestaltung 
der Eotes gleich erheblichen Bodenverlust zur Folge haben könnten. Die 
seit Monaten ununterbrochene starke Gefechtstätigkeit und die besonders 
schwierigen Bodenverhältnisse hätten es ferner im Hauptkampfabschnitt 
Thiaumont—Bergwald trotz aller Bemühungen zu einem Ausbau von 
Stellungen und Annäherungswegen bisher nicht kommen lassen, was 
ständigen sehr hohen Kräfteverbrauch zur Folge habe. Der werde sich erst 
verringern, wenn diesem Übelstande abgeholfen werden könne, wozu nach 
den bisherigen Erfahrungen Aussicht nur vorhanden sei, wenn ruhigere 
Kampfverhältnisse einträten und starke Arbeitskräfte auf längere Zeit zur 
Verfügung ständen. Anter diesen Umständen erscheine eine sofortige Ver- 
ringerung der Zahl der zur Zeit in vorderer Linie eingesetzten Divisionen 
nicht angängig. Die geringere Zahl der auf französischer Seite vorn stehenden 
Divisionen könne zum Vergleich nicht herangezogen werden, weil der 
Gegner in seinem Festungsgelände über erheblich bessere Verbindungen und 
Unterbringungsmöglichkeiten verfüge; überdies halte er im Abschnitt Fleury 
—Tavannes ständig zwei Divisionen bereit zu sofortigem Einsatz in vorderer 
Linie bei größeren Gefechtshandlungen und habe außerdem mindestens vier 
weitere Divisionen in Reserve stehen. Hinter der Front der Angriffsgruppe
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.