Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

120 
Die Kämpfe an der Westfront. — Verdun. 
ein, Nebel begünstigte die um 7° morgens auf beiden Hängen der Souville- 
Schlucht südwestwärts vorstoßenden Sturmkompagnien der 14. bayerischen 
Infanterie-Division des Generalmajors Rauchenberger. Trotzdem schien 
es anfangs, als sollte das sorgfältig vorbereitete Unternehmen auch dies- 
mal wieder mißglücken'). Reserven brachten den festgelaufenen Angriff 
indessen wieder in Fluß. In schwerem Ringen entrissen die Bayern dem 
sich hartnäckig wehrenden Gegner Stück um Stück seiner Gräben und 
Trichter, und um l30 nachmittags war der in die deutschen Linien weit vor- 
springende Keil beseitigt. Der mitwirkende äußerste rechte Flügel der 
33. Reserve-Division des Generalleutnants Bausch hatte sein Ziel, den 
südlichen Waldrand, schon morgens im ersten Anlauf gewinnen können. 
Rund 500 Gefangene und acht Maschinengewehre blieben in deutscher 
Hand. 
4. bis Dem Angriff folgten, wie erwartet, heftige französische Wieder- 
«. September. ero5erung^öcr|U(^e auf dem Fuße. Sie brachen am 4. September im Ab- 
wehrfeuer des Verteidigers zusammen, zeitigten aber zwei Tage später 
einen erheblichen Erfolg. Der in den frühen Abendstunden des 6. Sep- 
tember nach ergiebiger Artillerievorbereitung mit starken Kräften gegen die 
ganze Front des Generalkommandos des XVIII. Reservekorps geführte 
Stoß warf nicht nur die 14. bayerische Infanterie-Division in ihre früheren 
Stellungen zurück, sondern brachte auch die ostwärts anschließende 
33. Reserve-Division zum Weichen; sie gab fast 400 Meter Gelände preis, 
hielt aber die Verbindung zur links benachbarten 50. Infanterie-Division 
aufrecht. Kurz vorhergehende Angriffe gegen den Abschnitt „Alpenkorps" 
gelangten nur südlich des Zwischenwerks Thiaumont und am linken Flügel 
der 192. Infanterie-Division vorübergehend in die vordersten deutschen 
Gräben. 
?. vis Der Kommandierende General des XVIII. Reservekorps, General 
io. September, Infanterie von Steuden, traf sogleich Anstalten zur Wiedernahme des 
Verlorenen; die Angriffsgruppe Ost stellte ihm hierfür Reserven zur Ver- 
sügung. Der am Morgen des 8. September erfolgende Angriff seiner 
beiden Divisionen gewann unschwer fast überall die frühere Linie wieder, 
ein mittags einsetzender starker französischer Gegenstoß aber durchbrach den 
rechten Flügel der 33. Reserve-Division und zwang durch Flanken- und 
Rückenbedrohung deren Mitte und linken Flügel, von neuem um etwa 
300 Meter zurückzuweichen. Die sogleich befohlene Wiederaufnahme des 
Angriffs erwies sich infolge schweren feindlichen Artilleriefeuers als 
undurchführbar. Am folgenden Nachmittag versuchte der Gegner auch die 
14. bayerische Infanterie-Division wieder zu werfen, doch kam es nur an 
>) Bd. X, S. 396.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.