Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. — Somme. 
Hervorragendes haben auch an der Somme wieder die Sanitäts- 
trUppen geleistet, nachdem auch sie bedeutend vermehrt worden waren. 
Die Versorgung der Mafien von Verwundeten, ihre rasche Rückführung 
und Übernahme in Lazarettpflege, nach Möglichkeit auf dem Kriegsschau- 
platze selbst, und die zeitgerechte Wiedereinstellung der Genesenen haben 
sich ohne größere Reibungen abgespielt. 
Ohne die vorzüglichen, mit großer Zuverlässigkeit sich vollziehenden 
Leistungen der Eisenbahnen wäre die Schlacht nicht durchzukämpfen 
gewesen. Sie haben nicht nur die Zufühmng der gewaltigen Munitions- 
Mafien und der gleichfalls fast vollständig aus der Heimat heranzuschaffenden 
Verpflegung sowie des Ersatzes aller Art ohne erhebliche Reibungen be- 
wältigt, sondern auch durch die rasche Auswechslung abgekämpfter Kräfte 
gegen frische von anderen Fronten des West- oder Ostheeres unmittelbar in 
die Operationen eingegriffen. Rur in geringem Maße sind bei kleineren 
Entfernungen Fußmärsche von den kommenden oder abgehenden Truppen 
verlangt worden. Die zeitweise auftretende Befürchtung, es könne dem 
Feinde gelingen, aus der Lust die Schienenwege so zu beschädigen, daß die 
Transportleistung ernstlich beeinträchtigt werde, hat sich nicht bestätigt. Für 
den Weg von den Cisenbahn-Ausladepunkten zur Front begannen Kraft- 
wagentransporte eine Rolle zu spielen. 
Die V e r l u st e der Deutschen in der Somme-Schlacht sind ent- 
sprechend der langen Dauer der Kämpfe und den ungünstigen Bedingungen, 
unter denen sie fochten, sehr hoch gewesen. Wie immer hat die Infan - 
t e r i e die Hauptlast des Kampfes und die Masse der Verluste getragen. 
Dafür hat ihre bewundernswerte Zähigkeit und Hingabe den höchsten Ruhm 
erworben. Bei mangelhafter Verpflegung, der Witterung und der feind- 
lichen Feuerwirkung fast schutzlos preisgegeben, der Führer beraubt und 
auf sich selbst gestellt, hat der deutsche Infanterist immer wieder dem weit 
überlegenen Gegner Halt geboten, selbst dann, wenn nur spärlichste Kräfte 
zur Verfügung standen, um den drohenden Durchbruch abzuwenden. Ihm 
in erster Linie gebührt die im Telegramm des Obersten Kriegsherrn vom 
Dezember an den Führer der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht enthaltene 
dankbare Anerkennung: „Unter Euer Königlichen Hoheit hervorragenden 
Führung in ernster Lage sind die französisch-englischen An- 
griffe zum Stehen gebracht, der Durchbruch ge- 
scheitert, die Schlacht an der Somme für uns ge- 
wonnen. Rur dadurch wurden die vernichtenden 
Schläge gegen Rumänien möglich."
	        
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