Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Das Ausklingen der Dauerschlacht. 
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Trichterfeld gestaltete die Anlage von Gräben ebenso schwierig wie den 
Stellungswechsel der Artillerie. Selbst bei Eintritt leichten Frostes änderte 
sich diese mißliche Lage nur wenig. So mußten sich die Führer entschließen, 
weitere Angriffsbewegungen einstweilen einzustellen. Am 23. November 
erhielten die französischen Truppen den eindeutigen Vesehl, zur Ver- 
teidigung überzugehen. Nur nördlich der Somme versuchten sie noch, in 204 bis 
kleineren Unternehmungen weiteren Geländegewinn zu erringen, in erster ' 0 
Linie bei Saillisel gegen die 185. Infanterie-Division und am St. Pierre 
Vaast-Walde gegen die 16., seit dem 25. November die 22. Reserve- 
Division. Nennenswerter Erfolg war ihnen angesichts der tapferen Haltung 
der deutschen Verteidigungstruppe nicht mehr beschieden. 
Auch die Engländer beschränkten sich nach ihrer letzten größeren 
Kraftanstrengung auf Teilvorstöße beiderseits der Ancre gegen die 208. In- 
fanterie-, 50. Reserve- und 56. Infanterie-Division, bei Gueudeeourt gegen 
die 23. und bei Le Transloy gegen die 24. (sächsische) Reserve-Diviston. 
Sie hatten keinen Erfolg. Dagegen gelang am 25. November ein Angriff 
der 208. Infanterie-Division der Gruppe Fuchs bei Veaumont-Hamel zur 
Verbesserung der Stellung; 150 britische Gefangene wurden eingebracht. 
Die Kraft der Angreifer war angesichts des deutschen Widerstandes 
erlahmt. Das einsetzende Herbstwetter hatte das übrige getan. Nach dem 
großen Raumgewinn von Ende September und Anfang Oktober hatte 
General Haig die Aussichten für gutes weiteres Fortschreiten der Offensive 
als gegeben angesehen. Im Dezember meldete er rückblickend nach Hauses: 
„Unglücklicherweise trat zu diesem Zeitpunkt ungünstige Witterung ein ... 
Angünstige Sichtverhältnisse störten die Tätigkeit unserer Artillerie ernst- 
lich, während beständiger Regen die rasch hergestellten Gräben, um die wir 
kämpften, in tiefe Schlammkanäle verwandelte. Die Wege, die das zuletzt 
eroberte Gelände durchzogen, waren von zahllosen Granattrichtern auf- 
gewühlt und wurden bald fast ungangbar, wodurch die Herbeischaffung von 
Lebensmitteln, Vorräten und Munition sich zu einer schweren Aufgabe 
gestaltete. Diese Verhältnisse vermehrten die Angriffsschwierigkeiten derart, 
daß es unmöglich wurde, die Lage so rasch auszunutzen, daß wir den vollen 
Vorteil aus den letzthin errungenen Erfolgen ziehen konnten." 
Im November war die Schlacht an der Somme nochmals am 5., 
14. und 18. hell aufgelodert. Die deutschen V e r l u st e auf dem Kampf- 
felde betmgen aber in diesem Monat mit rund 45 000 Mann nur noch ein 
Drittel der Ausfälle des blutigen September. Die Engländer verloren im 
gleichen Zeitraum etwa 45 000, die Franzosen rund 20 000 Mann. Die 
*) Haig's Despatches, S. 46 f.
	        
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