Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. — Somme. 
l8.«»d und III.Infanterie-Division) konnten am späten Nachmittag vier starke 
IS. November. Angriffe blutig abweisen. Am 19. November klangen die schweren Kämpfe 
aus. Sie hatten seit dem 13. November der 1. Armee fast 1000 Gefangene 
und mehr als 30 Maschinengewehre als Beute gebracht. 
General von Below hielt die Schlacht an der Somme noch nicht 
für beendet, sondern glaubte an Fortsetzung der Angriffe, „vielleicht in noch 
größerem Umfange". Die Engländer verfügten nach seiner Kenntnis hierzu 
nördlich der Anere über acht bis neun, südlich der Anere über zehn bis elf 
Divisionen. Auch die Franzosen hatten zwischen Saillisel und dem 
St. Pierre Vaast-Walde frische Kräfte eingesetzt und damit mindestens 
sieben Divisionen vor dem linken Flügel der 1. Armee bereit. Daher schien 
auch hier eine Wiederaufnahme der Angriffe sehr wohl möglich. Die 
erstmalige Beschießung weit hinter der deutschen Front liegender Bahn- 
Höfe und Stabsquartiere (Hermies, Metz-en°Couture) zeigte, daß die 
Angreifer ihre schwersten Flachfeuerbatterien vorgezogen hatten. Als die 
nächsten Hauptangriffspunkte wurden die vorspringenden Ecken bei Serre 
und Rancourt angesehen. Gleichzeitiges scharfes Drängen in der Richtung 
auf Pys und Vapaume sowie gegen Le Transloy war wahrscheinlich. 
Durch die rechtzeitige Vereitstellung starker Reserven war das Armee-Ober- 
kommando 1 in der Lage, vier verbrauchte Divisionen rasch durch die 32. 
(sächsische), 27. (württembergische), 56. Infanterie- und 50. Reserve-Division 
zu ersetzen. Die inzwischen wieder eingetroffene Marine-Infanterie-Brigade 
wurde dem Garde-Reservekorps zur Stützung zugeteilt. General von Deim- 
ling wurde von General der Infanterie Freiherrn von Watter (General- 
kommando des XIII. ^württembergischen^ Armeekorps) abgelöst. 
Auch General von Gallwitz rechnete angesichts der durch Flieger- 
aufnahmen festgestellten Vorbereitungen zwischen Velloy und Chaulnes, 
wo sechs französische Divisionen in der Front eingesetzt waren, mit neuen 
größeren Angriffen unter Verwendung von Tanks, von denen nach ein- 
gegangenen Meldungen auch die Franzosen große Mengen gebaut haben 
sollten. Ihm wurde von der Heeresgruppe nunmehr das Generalkommando 
des XVIII. Armeekorps (General der Infanterie von Schenck) mit der 
21. Infanterie-Division zur Ablösung des Generalkommandos des 
XXIII. Reservekorps (General von Kathen) und der bei Ablaincourt ab- 
gekämpften Truppen zur Verfügung gestellt. 
Auf feiten der G e g n e r hatte sich nach den Kämpfen der letzten Tage 
der Einfluß des schlechten Wetters und der Zustand des Vodens auf die 
Operationen in zunehmendem Maße fühlbar gemacht. Das grundlose
	        
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