Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. — Somme. 
§. rot» daß von jetzt ab bei Austauschbewegungen unbedingt die Kriegsgliederung 
b. o em er. aufrecj^ucr{,aften sei; die gesamte Artillerie der Divisionen sei künftig mit 
diesen zugleich abzugeben. Das zu ermöglichen wäre mit einer der Gründe 
zur Bildung der Heeres-Feldartillerie-Neserve gewesen. Von den 39 Abtei- 
lungen dieser Verfügungstruppe befanden sich bereits 15 in der Front bei 
der 1., 18 bei der 2. Armee, 6 standen noch zur Verfügung der 1. Armee 
in Bereitschaft. 
Das Heeresgruppenkommando gab die der Forderung der 
Obersten Heeresleitung entsprechenden Befehle, meldete aber gleichzeitig, 
daß infolge dieser Maßnahme das Sperrfeuer beider Armeen wieder wesent- 
lich dünner werden würde. Der guten Wirkung des eng zusammengehaltenen 
Sperrfeuers sei aber nach dem Arteil aller Führer die Abwehr der fran- 
zösisch-englischen Angriffe großenteils zu verdanken gewesen. Die von der 
Obersten Heeresleitung für die Hauptkampffronten als notwendig bezeichnete 
Breite von 200 Metern werde nach Durchführung der jetzt angeordneten 
Abgaben nur mehr zwischen Coureelette und dem Südrande des St. Pierre 
Vaast-Waldes und zwischen Fresnes und Chaulnes durchgehalten werden 
können. 
?.bis Angriff am Z.November hatte die 2. Armee nicht mit getroffen. 
i2.November. stießen erst atit 7. November drei französische Divisionen gegen die 
Mitte der Gruppe Kathen vor, zu der seit dem 6. November auch die 
221. Infanterie-Division gehörte. Nach zweimaligem Ansturm gelang es 
den Franzosen am Nachmittag, den von der 212. Infanterie-Division noch 
besetzten Südteil von Ablaincourt und die Trümmer von Pressoire zu 
nehmen. Den Wald südlich von Pressoire, in den der Gegner zunächst 
auch eingedrungen war, eroberte die 36. Infanterie-Division im Gegenstoß 
größtenteils wieder zurück. Nach dem Verluste des Ortes schien aber die 
vorspringende, beherrschende deutsche Stellung bei Chaulnes ernstlich ge- 
fährdet. Aus diesem Grunde setzten unverzüglich die Vorbereitungen für 
einen Gegenangriff auf Pressoire ein. 
Am 9. November löste Frost das regnerische Wetter ab. Die Gegner 
hatten wieder günstigere Angriffsbedingungen. Sie schritten zu Teil- 
Vorstößen gegen die 1. Armee zwischen der Ancre und dem St. Pierre 
Vaast-Walde, die britischen Truppen geringfügigen Geländegewinn nord- 
östlich von Coureelette brachten. Nördlich der Ancre beschränkten sich die 
Engländer auf Crkundungsvorstöße, trieben aber gleichzeitig ihre Angriffs- 
Vorbereitungen vorwärts; westlich von Serre wurde der Einbau von Gas- 
flaschen beobachtet. Auf den inneren Flügeln der Gruppen Deimling und 
Garnier bohrten sich die Franzosen südlich von Saillisel auf der Naht der
	        
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