Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. 
« 
— Somme. 
Bis Wie nicht anders erwartet, hatten auch im Monat Oktober die 
0schweren Kämpfe an der Somme angedauert und sich am 7., 12., 18. und 22. 
zu höchster Wucht gesteigert. Die Zeit von Mitte September bis Mitte 
Oktober wurde auf deutscher Seite als der Höhepunkt der Dauerschlacht 
empfunden. Vis Ende Oktober betrugen die Gesamtverluste') der ein- 
gesetzten deutschen Truppen rund 420 000 Mann, darunter 9000 Offiziere. 
Gegenüber den Ausfällen im September in Höhe von rund 135 000 Mann 
hatten sich die Verluste im Oktober auf etwa 85 000 verringert. Die Ver- 
luste der Gegner, die sich auf rund 175 000 Engländer und 38 000 Fran¬ 
zosen bezifferten, waren gegenüber dem September etwa gleich geblieben. 
Der deutsche Munitionsverbrauch war gestiegen; er betrug bei der Feld- 
artillerie 245 Munitionszüge, bei den Hauptkalibern der Fußartillerie 253 
gegen 213 und 217 im September. An Flugzeugen büßten Engländer und 
Franzosen 88") ein, die deutsche 1. und 2. Armee zwölf. Als besonders 
schwerer Verlust wurde empfunden, daß am 28. Oktober durch Zusammen- 
stoß mit einem deutschen Flugzeug Hauptmann V o e l ck e, der hervor- 
ragende Führer einer deutschen Jagdstaffel, abgestürzt war, der während 
der kaum zwei Monate seines Wirkens an der Somme allein 22 feindliche 
Flugzeuge abgeschossen hatte. Die von ihm geführte Jagdstaffel war Schule 
und Ausgangspunkt einer neuen Kampfform des Jagdflugzeuges im größeren 
Verbände geworden; sie verkörperte für die gesamten Luftstreitkräfte der 
Somme-Front den neuerstandenen rücksichtslosen Kampfgeist und gab ihnen 
die vorübergehend verlorengegangene Siegeszuversicht zurück. 
4 November Inzwischen hatte der französische Angriff am 24. Oktober bei Verbund 
' die Ablösungspläne der Ober st e n Heeresleitung umgeworfen. 
An der Somme aber mußte mit Fortdauer der Schlacht und neuen Groß- 
angriffen aus der Linie Hebuterne—Rancourt gerechnet werden. Drei der 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht zum Austausch in Aussicht gestellte 
Divisionen blieben aus; nur eine frische, die 223. Infanterie-Division, 
konnte ihr zugeführt werden. Die Heeresgruppe unterstellte der 
1.Armee zu Ablösungszwecken das Garde-Reservekorps, die 222.Infanterie- 
und 16. Reserve-Division. An den nicht mehr so stark angepackten Front- 
teilen konnte jetzt allerdings trotz der Ungunst der Witterung mit einer 
Cinsatzdauer der Divisionen von mehr als 14 Tagen gerechnet werden. Am 
2. November übernahm der Kommandierende General des bereits zum 
dritten Male auf dem Schlachtfelde an der Somme zum Einsatz kommenden 
') Einzelangaben Anl. 4. 
-) Vgl. S. 78, Anm. 
») S. 139 ff.
	        
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