Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Die Kämpfe an der Westfront. — Somme, 
21. bis 
23. Oktober. 
23. Oktober im wesentlichen ostwärts von Pys fort. An beiden Tagen tobte 
seit 2°nachmittags zwischen Serre und dem St. Pierre Vaast-Walde zu- 
nächst eine heftige Artillerieschlacht. Nach etwa dreistündiger Feuer- 
Vorbereitung stürmten die Engländer tiefgegliedert aus der Front LeSars— 
Lesboeuss, die Franzosen zwischen Lesboeufs und Rancourt bis in die 
Nacht hinein wiederholt vor. Es kam an vielen Stellen zu schwersten 
Nahkämpfen, während gewaltiges feindliches Feuer ununterbrochen gegen 
die deutschen Stellungen im Hintergelände andauerte. Trotzdem hielten die 
angegriffenen Divisionen der Generale Sixt von Armin 40. und 
6. Infanterie- sowie 19. Reserve-Division), von Voehn (2. bayerische, 16. und 
1. bayerische Infanterie-Division) und von Garnier (211. und 103. Insan- 
terie-Division) unter Aufbietung ihrer letzten Kräfte, vielfach im Gegenstoße, 
im großen ganzen die ihnen anvertrauten Stellungen. Wenn die gegnerischen 
Heeresberichte auch wiederum rund 1500 Gefangene meldeten, so endete 
das dreitägige erbitterte Ringen nördlich der Somme im ganzen doch mit 
einem sehr verlustreichen Mißerfolge der Engländer und Franzosen. 
Bei der 2. Armee hatte während dieser schweren Kampftage am 
21. Oktober zunächst ein Gegenangriff der 11. Reserve-Division der Gruppe 
Quast zwecks Wiedernahme der drei Tage vorher südlich von Viaches ver- 
lorengegangenen Gräben auf der Höhe von La Maisonette-Ferme statt- 
gefunden. Nach anfänglichem Erfolge scheiterte er aber größtenteils infolge 
übermächtigen feindlichen Feuers und starker Gegenstöße. Immerhin brachten 
die Sturmtruppen fast 200 Gefangene und mehrere französische Maschinen- 
gewehre zurück. Der Angriff sollte in den folgenden Tagen wiederholt 
werden, da weiteres Halten des Ortes Viaches sonst in Frage gestellt war. 
Zu diesem Zwecke wurden die noch verfügbaren Teile der 206. Infanterie- 
Division zwischen der 29. Infanterie- und 11. Reserve-Division bei Viaches 
eingeschoben. Gleichzeitig mit dem deutschen Vorstoß dort waren die Fran- 
zosen an der Wetterecke zwischen Ablaincourt und Ehaulnes wieder zum 
Angriff gegen die 44. und 46. Reserve- sowie die 23. Insanterie-Division 
der Gruppe Kathen übergegangen. Das Ringen dauerte hier bis zum 
23. Oktober und endete nach hin- und herwogenden Nahgefechten im wesent- 
lichen mit der Behauptung der deutschen Stellungen. 
Bis 
31. Oktober. 
Dem schweren Aderlaß, den die britisch-sranzösischen Truppen 
in den Tagen vom 21. bis 23. Oktober erlitten hatten, folgte eine ungewohnt 
lange, fast zweiwöchige, nur durch Teilvorstöße ausgefüllte Pause in den Groß- 
angriffen. General Ioffre hatte in dieser Zeit persönlich im englischen Haupt- 
quartier auf energischer Fortführung der Angriffe bestanden und am 23. Oktober 
vom britischen Oberbefehlshaber die Zusage erhalten, daß die beteiligten
	        
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