Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Vorbereitung und Beginn neuer Großkämpse. 
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auch bei der nördlich anschließenden Neserve-Armee zu bemerken. Aber auch 
bei den beiden französischen Armeen hatten sich deutlich Zeichen der Er- 
schöpsung eingestellt. General Ioffre hatte am 16. Oktober an General 
Foch ein Schreiben') gerichtet, in dem er feststellte, daß entgegen seinen 
Weisungen die von den Armeen befohlenen Angriffsabschnitte immer 
schmaler und die Angriffsziele weniger tief geworden seien. Er hatte ver- 
langt, daß auch weiterhin jeder Angriff auf möglichst breiter Front erfolge, 
und daß als Ziele alle die Punkte zu bezeichnen seien, die im Bereiche der 
eigenen Artilleriewirkung lägen. Seien diese Punkte genommen, so sei 
alles daran zu setzen, den Erfolg weiter auszubauen. — Eine Abschrift 
dieses Schreibens war an die englische Heeresleitung gegangen. Am 
18. Oktobers wurde sie gebeten, die einmal festgelegten Angriffsziele in der 
Richtung auf Achiet le Grand und Vapaume beizubehalten und möglichst 
bald, spätestens aber am 25./26. Oktober eine Reihe breiter und tiefer 
Angriffe in dieser Richtung zu unternehmen. 
Die feindlichen neuen Durchbruchsversuche setzten auch dieses Mal ein, 2,. 
ehe die geplanten Verstärkungen und Ablösungen auf deutscher Seite durch- 23'OWl>6er 
geführt waren. Der Schwerpunkt der britischen Angriffe lag dabei auch 
weiterhin in der Richtung auf Bapaume, der französische beiderseits von 
Sailly-Saillisel. 
Dieser neue, drei Tage andauernde Großkampf be- 
gann am 21. Oktober mit Trommelfeuer. Im Abschnitt Gommeeourt— 
Veuvraignes stand weit überlegene Artillerie gegenüber: 1144 deutschen 
Feldgeschützen 2804 feindliche, 536 deutschen Geschützen mittleren Kalibers 
896 feindliche, 528 deutschen Geschützen schweren Kalibers 779 feindliche, 
169 deutschen Geschützen schwersten Kalibers 398 feindliche"). Seit 1*° nach¬ 
mittags brachen die verbündeten Gegner wiederholt in starken Wellen gegen 
die Front der 1. Armee zwischen der Ancre und Gueudecourt und bei 
Sailly vor. Es gelang britischer Übermacht, die zusammengeschossene 
28. Reserve- und 5. Ersatz-Division zwischen St. Pierre Divion und Pys 
etwa einen Kilometer tief in einen rückwärtigen Graben zurückzudrücken. 
Die ostwärts anschließenden Gruppen Armin und Boehn wiesen alle An- 
griffe ab. Andererseits mißglückte bei der letzteren ein an diesem Tage zur 
Wiedernahme des Nordteils von Sailly angesetzter deutscher Gegenangriff; 
die vorstoßenden Bayern hatten trotz gut liegenden Vorbereitungsfeuers 
nicht mehr die Kraft, den französischen Widerstand zu brechen. Nach dem 
einleitenden Vorstoß am 21. führten die Gegner ihre Offensive am 22. und 
') Franz, amtl. Werk, Vd. IV, 3,Annexe 1052. — 2) Ebenda, Annexe 1094. — 
») Anl. 2 a.
	        
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