Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Teilangriffe beiderseits der Somme. 
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werden mußte, wurde die ruhebedürftige 36. Infanterie-Division gegen 
die 35. ausgetauscht. 
Nördlich der Somme wurde die Ablösung von zehn völlig erschöpften 
Divisionen durch die 16., 103. und 211. Infanterie-, 19. Reserve-, 5. und 
8. Ersah-Division, das I. bayerische und das XIX. (sächsische) Armeekorps 
in die Wege geleitet. Sie war aber erst zum Teil durchgeführt, als die 
Gegner zwischen Eoureelette und Vouchavesnes am 12. Oktober um 3" nach- 
mittags unter Einsatz mehrerer frischer Divisionen zu einem wuchtigen 
Schlage gegen die augenblicklich sehr schwache Abwehrfront der 1. Armee 
ausholten. Die Hauptlast des Kampfes trugen die Gruppen Armin 
(Marine-Infanterie-Vrigade, 4. Ersatz-, 6. bayerische Reserve-, 6. Infan- 
terie-, 19. Referve-Divifion) und Voehn (18. Reserve-, 16. Infanterie-, 
17. Reserve-Division). Die wiederholt vorgetragenen Angriffe zerbrachen 
aber am Widerstande der deutschen Stellungsdivisionen; nur der von der 
16. Infanterie-Division verteidigte Nordwestteil des sechsmal berannten 
Ortes Sailly ging in der Nacht zum 13. Oktober verloren. 
In den in den nächsten Tagen folgenden Teilvorstößen zwischen Thiep- 
val und Vouchavesnes erstürmten britische Truppen am 14. Oktober die 
zertrümmerte „Schwabenfeste" nördlich von Thiepval trotz tapfersten 
Widerstandes der 28. Neserve-Division. Den Franzosen gelang am 15. ein 
Einbruch auch in den Südteil des heiß umkämpften Dorfes Sailly. 
Bei der 2. A r m e e hatten die Franzosen am 12. Oktober nur Teilangriffe 
gegen den linken Flügel der 183. Infanterie- und gegen die 44. Reserve- 
Division bei Gsnermont und Ablaineourt unternommen; sie scheiterten. 
Der 23. (sächsischen) Infanterie-Division war ein schöner Erfolg beschieden; 
sie brachte durch wohlvorbereiteten Gegenangriff einen Teil des Waldes 
nördlich von Ehaulnes wieder in deutschen Besitz, wobei über 400 Fran- 
zosen gefangengenommen wurden. In den Folgetagen dauerte die gesteigerte 
Feuertätigkeit fort. Am 14. Oktober griffen Truppen dreier französischer 
Divisionen auf wesentlich breiterer Front als in letzter Zeit zwischen 
Varleux und Ablaineourt an, wobei der 183. Infanterie-Division das Dorf 
Gsnermont, der 44. Referve-Divifion der Nordteil von Ablaineourt nach 
hin- und herwogendem Kampfe entrissen wurde. General von Gallwitz 
schob zur Unterstützung Teile der 46. Reserve-Division in der Mitte der 
Gruppe Kathen bei dem besonders bedrohten Eckpfeiler Pressoire ein. 
Das Heeresgruppenkommando hielt zutreffenderweise die 
Kämpfe des 12. bis 16. Oktober für den Auftakt einer neuen großen Kraft- 
anstrengung des Feindes, deren Schwerpunkt nach wie vor zwischen der 
Ancre und Vouchavesnes zu liegen schien. Auch wurde ein englischer
	        
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