Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. — 
Somme, 
».«» gegen die Linie Vapaume—Bertincourt vermehren würden, während sie 
„.Ottober. Moni St. Quentin—Psronne nachgelassen hätten". Die Angriffs- 
Vorbereitungen gegen die Front nördlich der Ancre gingen weiter. Es sei 
jedoch zu vermuten, daß der Gegner hier erst dann ernster vorstoßen werde, 
wenn er neue Erfolge südlich der Ancre errungen hätte. Die Angriffe 
gegen die 2.Armee schienen „zunächst örtlich beschränkt zu bleiben mit der 
Absicht, die Ecke bei Vermandovillers—Chaulnes abzusprengen und unsere 
Kräfte zu fesseln". 
Die nun folgenden Maßnahmen der Gegner sollten diese Auf- 
sassung im wesentlichen bestätigen. Sie schritten in den Tagen vom 9. bis 
11. Oktober zunächst allerdings nur zu Teilvorstößen zwischen Thiepval und 
Vouchavesnes, die zwar keinen größeren Geländegewinn, immerhin aber 
rund 1700 Gefangene einbrachten. Nördlich der Ancre entwickelten die 
Engländer seit längerer Zeit zum erstenmal wieder lebhaftere Tätigkeit, 
indem sie die Stellung der 52.Infanterie- und 28. Reserve-Division 
zwischen Gommecourt und Veaumont-Hamel mit Trommelfeuerwellen 
belegten und Gaswolken dagegen abbliesen. „Anser schlimmster Feind" 
— heißt es in einer Meldung des Armee-Oberkommandos 1 — „bleibt 
dauernd die übermächtige feindliche Munition, besonders an schweren 
Kalibern. Sie zerschlägt unsere Stellungen, bringt die meisten Verluste, 
behindert den Verkehr im Hintergelände und beraubt bei ihrer Dauer- 
Wirkung die fechtende Truppe der notwendigen Ruhe. Ansere im An- 
transport befindlichen weittragenden Flachbahngeschütze werden deshalb vor 
allem zur Unterbindung des feindlichen Munitionsnachschubes eingesetzt 
werden." Es handelte sich um die ersten aus Beständen der Marine ab- 
gegebenen 24 cm-Kanonen; ihr Erscheinen wurde um so freudiger auf- 
genommen, als die Gegner bereits seit Juli weittragende 38 em-Kanonen 
aus Küstenbefestigungen in größerer Zahl eingesetzt hatten, denen deutscher- 
seits bisher nichts Ebenbürtiges entgegengestellt werden konnte. 
Bei der 2. Armee bröckelte es an der Stellungsausbuchtung bei 
Vermandovillers weiter ab. Die französische 10. Armee konnte hier ihre 
Überlegenheit an Artillerie und Munition umfassend und flankierend zur 
vollen Wirkung bringen und griff bereits am 9. Oktober wieder nachdrück- 
lich die Gmppe Kathen an. Während der tagelang andauernden Kämpfe 
mußte die völlig erschöpfte 11. Infanterie- durch die 44. Reserve-Division 
ersetzt werden. Trotz ihrer und der 23. (sächsischen) Infanterie-Division 
tapferen Gegenwehr gelangen den Franzosen neue Einbrüche bei Göner- 
mont, Ablaincourt, Pressoire und Chaulnes. Auch der feindwärts stark 
vorspringende Stützpunkt Bovent fiel in die Hand des Gegners. Da auch 
weiter südwärts, gegen das XVII. Armeekorps, mit Angriffen gerechnet
	        
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