Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. — Somme. 
7.««» geschlagen wurde. Der Großangriff begann am 7. Oktober und richtete sich 
«.ottober. gegen die 1. Armee. Seit 3'° nachmittags brandeten unter Mit- 
Wirkung von Tanks und Fliegern die feindlichen Angriffswellen bis in die 
Nacht hinein unaufhörlich gegen die Front zwischen der Ancre und 
Vouchavesnes an. Der heftige Anprall weit überlegener Streitkräfte zer- 
schellte aber wiederum an dem heldenmütigen Widerstande der Gruppen 
Stein (26. swürttembergische^ Reserve-Division), Armin (Marine-Insan- 
terie-Vrigade, 4. Ersatz-, 6. bayerische und 7. Reserve-Division), Boehn 
(18. und 17. Reserve- sowie 15. Infanterie-Division) und Garnier (10. Re- 
serve-, 113. Infanterie-, 9. Reserve-Division). Rur das an der Straße nach 
Vapaume im Grunde liegende, umfaßte Dorf Le Sars und vorspringende 
Stellungsteile bei Le Transloy und Sailly mußten aufgegeben werden. 
Räch nächtlichen Nahkämpfen begann der 8. Oktober mit erfolglosen seind- 
lichen Teilvorstößen bei Courcelette, Le Sars und Rancourt und endete 
mit starken französischen Angriffen gegen die Gruppe Garnier; sie konnten 
unter erheblichen beiderseitigen Verlusten abgewiesen werden. Die Gegner 
meldeten mehr als 1600 Gefangene. Deutsche Gegenstöße bei Le Sars, 
Gueudecourt und Rancourt brachten etwa 175 Gefangene. 
Die drei Kampfwochen vom 15. September bis zum 8. Oktober hatten 
den verbündeten Gegnern außergewöhnlich hohen Geländegewinn 
gebracht. Die deutsche Front zwischen Thiepval und Rancourt war in 
einer Breite von rund 20Kilometern und bis zu einer Tiefe von drei bis 
vier Kilometern in der Richtung auf Vapaume zurückgedrückt; die Stadt 
selbst lag nur noch knapp vier Kilometer hinter den vordersten deutschen 
Linien. Südlich der Somme hatten die Franzosen zwischen Varleux und 
Chilly die deutsche Stellung in 17 Kilometer Breite und durchschnittlich 
ein bis zwei Kilometer Tiefe eingebeult. 
Im Einvernehmen mit den Franzosen plante der b r i t i s ch e Ober- 
besehlshaber, angesichts des Fehlens rückwärtiger deutscher Stel- 
lungen zwischen Bapaume und Le Transloy, bei den künftigen Angriffen 
besonderen Nachdruck auf seinen rechten Flügel zu legen, um dort durch- 
zustoßen. General Haig war der Ansicht'), in dieser Richtung endlich eine 
Lage geschaffen zu haben, die erwarten ließ, „daß ein erfolgreicher Angriff 
bedeutend größere Ergebnisse zeitigen würde als alle bisherigen. Der 
Widerstand der uns gegenüberstehenden Truppen war im Verlaufe unserer 
letzten Vorstöße ernstlich geschwächt worden, und es war nicht anzunehmen, 
daß wir die erforderlichen Anstrengungen nicht bewältigen könnten ... 
i) Bericht vom 23. Dezember 1916 („Sir Douglas Haig's Despatches, Dec. 
1915—Apr. 1919", S. 46 f.).
	        
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