Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront bis zum Sommer 1916. — Verdun. 
22. Februar, des Waldes, bis zur Straße Azannes—Louvemont, hatte Flankenfeuer aus 
dem Herbebois sogar schon das Vordringen über die zweite feindliche Linie 
hinaus verhindert. Vei der 6. Infanterie-Division gerieten die aus der 
Kap-Stellung antretenden Staffeln beim Verlassen des ehemals ersten seind- 
lichen Grabens überall in wirksames Feuer aus einer ebenfalls nicht 
erkannten, stark überhöhenden Vlockhauslinie. In mühsamem Ringen kam 
die rechte Hälfte schließlich bis dicht an den zweiten feindlichen Graben, 
konnte aber nur am äußersten rechten Flügel ein ganz kleines Stück von 
ihm nehmen. Der linke Flügel kam überhaupt nicht mehr vorwärts. Der 
infolge des ungestümen Vorwärtsdrängens der 6. Infanterie-Division bisher 
in den Hintergrund getretene Befehl des Oberkommandos, das Herbebois 
durch Einschwenken der hinteren Staffeln nach der linken Flanke zu säubern'), 
gewann wieder Bedeutung. 
Alles in allem waren sechs Divisionen auf zehn Kilometer breiter 
Front etwa zwei Kilometer vorwärts gekommen. An den weitgesteckten 
Zielen des III. Armeekorps gemessen, bedeutete das Angriffsergebnis seines 
linken Flügels eine starke Enttäuschung. Die Gesamtbeute war auf 
3000 Mann gestiegen, dazu einige Geschütze. Die eigenen Verluste beliefen 
sich auf ebenfalls rund 3000 Mann. 
Nachdem am Tage strahlender Sonnenschein im Walde das Einhalten 
der Angriffsrichtung nach Süden erleichtert hatte, vereitelte am Abend ein- 
setzender, mit leichtem Schneefall verbundener, schneidender Frost jeden 
Versuch, sich einzugraben. 
Absichten und Befehle für den 23. Februar (Skizze 4). 
Gefangenenaussagen ergänzten das Bild vom Feinde: Westlich 
der Maas war schon seit dem 13. Februar die 67. Division eingesetzt. Vor 
dem deutschen XVIII. und III. Armeekorps war die 51. Division in die 
72. eingeschoben worden. Vei Samogneux hatte ein Regiment der 
14. Division des VII. Korps geschanzt. Auf der Höhe 344 östlich des Ortes 
befand sich eine feste Stellung, dahinter standen zwei neue Batterien. Auch 
bei Louvemont und der Chambrettes-Ferme waren sieben Batterien des 75- 
bis 125 inin-Kalibers neu in Stellung gegangen. Aus der Stadt Verdun 
und dem Räume nördlich davon waren Lazarette und Rekrutendepots sowie 
die Bevölkerung abgeschoben worden. Andererseits hatte die deutsche Luft- 
aufklärung nirgends auffallenden Verkehr auf den rückwärtigen Verbindungen 
der Festung ergeben. 
Nach den von General Schmidt von Knobelsdorf abends durch Fern- 
spreche? übermittelten Weisungen für den 23. Februar sollte 
-) S.es.
	        
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