Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Pläne der Gegner bis zum Beginn des Angriffs auf Verdun. 
Januar/ hergehende Abnutzungsangriffe mußte er freilich verzichten. Damit kam ein 
Februar, nichtiges Glied seines Planes in Fortfall; seiner optimistischen Beurteilung 
der Aussichten eines Durchbruchs wurde die Grundlage entzogen. Auch auf 
straffe einheitliche Führung in den bevorstehenden Kämpfen konnte kaum 
gerechnet werden. General H aig für seine Person war bereit, sich General 
Ioffre unterzuordnen. Da aber die englische Regierung für ihr Landheer 
und dessen Führer ein hohes Maß von Selbständigkeit forderte, mußte 
dieser sich damit begnügen, wenigstens eine immer engere Fühlung zwischen 
den beiderseitigen Kommandostäben herzustellen. 
Am 18. Februar erließ General Ioffre an die Heeresgruppen eine 
„instruction generale". Unter Zugrundelegung des Fochschen Entwurfs 
wurde der Hauptangriff in den Raum Lafsigny—Nordufer der Somme ver- 
legt und für den 1. Juli in Aussicht genommen. Einige Tage vorher sollten 
in Flandern die Engländer mit den Belgiern und dem die Besatzung der 
befestigten Stellung von Dünkirchen bildenden französischen XXXVI. Korps, 
die Heeresgruppe Mitte in der Champagne, die Heeresgruppe Ost gegen 
die lothringische Grenze und im Elsaß Ablenkungsstöße unternehmen. Die 
Heeresgruppe Nord werde zur Zeit der Offensive über 39 Infanterie- und 
drei Territorial-Divisionen verfügen und in drei Armeen (2., 6. und 3.) 
gegliedert sein. Für die Vorbereitungen wurde der bisher zur Verfügung 
der Heeresleitung zurückbehaltene General P e t a i n mit seinem Stabe 
(Oberkommando der 2. Armee) zur Verfügung des Generals Foch gestellt. 
Den an den Ablenkungsangriffen nicht beteiligten Armeen wurden örtliche 
Vorstöße mit Truppen nicht unter Divisionsstärke anbefohlen. Auch in dieser 
Anweisung wurde die Absicht ausgesprochen, die eigene Offensive sofort in 
Gang zu setzen, falls die Mittelmächte sich zuvor auf die Russen werfen sollten. 
Inzwischen mehrten sich die Anzeichen für frühzeitiges Losschlagen der 
Deutschen im Westen'). Mußte dies die Pläne der Verbündeten stören, 
so kam es andererseits dem französischen Generalissimus gelegen, daß der 
Feind offenbar da angreifen wollte, wo es den Verbandsmächten am gün- 
stigsten schien: an der französischen Front und nicht an der ruf- 
fischen. 
Z. Die RüstunFslage der N?estmächre Anfang 
In England genügte das freiwillige Rekrutensystem Lord Derbys^) 
den durch die Aufstellung der Kitchener-Divisionen erheblich gestiegenen 
Ersatzanforderungen nicht mehr, so daß das Ministerium am 27.Januar 
0 S. 49. — 2) Band VIII, S, 632.
	        
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