Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Ostfront. — 
Fragen der Gesamtführung. 
,.A«gust. seine Auffasiung dar. Cr wandte sich zunächst gegen die Maßnahmen der 
Obersten Heeresleitung und beanstandete dabei vor allem, daß die 
I.Infanterie-Division in die Karpaten gesandt, die 195. und 197. nicht 
näher an der Front versammelt und ihm zu spät zur Verfügung gestellt 
worden seien. Es handelte sich um Maßnahmen, die von der höheren 
Warte der Obersten Heeresleitung aus auch anders beurteilt werden 
konnten, was General von Falkenhayn in Randbemerkungen zu den Dar¬ 
legungen zum Ausdruck brachte. Älber die jetzige Lage an der Front hieß 
es im Bericht des Oberbefehlshabers Ost: „Der Gruppe Mitau 
(59 Bataillone, 85 Batterien) droht ein Angriff von mindestens zwölf Divi- 
sionen (II., VI. und VII. sibirisches sowie XXI., XXXXIII. und 
XXXVII. Korps, zusammen 188 Bataillone, 99 Batterien), vielleicht 
sogar von 16 Divisionen^) nebst einer gleichzeitigen Landung. — Vor 
W o y r s ch stehen noch immer 20Infanterie- und sechs Kavallerie- 
Divisionen^) — 320 Bataillone, 160 Batterien gegen 113 deutsche und 
österreichisch-ungarische Bataillone und 101 Batterien. Ein starkes Massieren 
dieser russischen Kräfte gegen Teile der Front bleibt möglich, um die zahlen- 
mäßige Überlegenheit noch stärker zu machen. — Bei Heeresgruppe 
Linsingen und ö.-u. 2. Armee wird da, wo deutsche Tmppen 
stehen, voraussichtlich gehalten werden." Wo österreichisch-ungarische 
Truppen stehen, werde es stets Gefechtsmomente bedenklichster Art geben, 
deren Folgen nicht zu übersehen seien. „Die Lage bei Linsingen und der 
ö.-u. 2. Armee ist daher unsicher und absolut nicht gefestigt ... Die 
Schwerkraft des russischen Heeres lastet immer noch auf der mir unter¬ 
stellten Front. Ich rechne hier mit weiteren Angriffen, wobei ich den 
Ernst der Lage nicht verhehlen kann, da die russischen Streitkräfte sich 
bisher nicht vermindert haben, ich aber nicht den Zuschuß an Kraft behalten 
konnte, der zum sicheren Halten der Front meines Erachtens erforderlich 
ist, nämlich drei bis vier Divisionen statt einer." 
Nach Darlegung der dazu jetzt noch durch Abgabe der ö.-u. 16. In- 
fanterie-Division entstehenden Schwierigkeiten fuhr der Generalfeld- 
Marschall fort: „Euerer Majestät habe ich in meinem Bericht vom 5. August 
ausgeführt, daß ich sobald als möglich Verstärkung für die Bukowina 
abgeben würde"), und ich kann Euerer Majestät die Versicherung geben, 
daß ich mir dieser Aufgabe voll bewußt bin. Andererseits haben Euere 
Majestät mir als Grundlage jedes späteren Erfolges das Halten der 
Tatsächliche Gesamtstärke des Gegners 14 Divisionen. 
2) Tatsächlich 18% Infanterie- und fünf Kavallerie-Divisionen. 
3) 6.536.
	        
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