Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Erfolgreiche Abwehr der Heeresgruppe Linsingen. 
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anschließenden Abschnitt der deutschen Südarmee über, der einstweilen noch 
seine Dauerstellung vom Frühjahr innehatte. Unter diesen Umständen hielt 
es der Oberbefehlshaber O st für geboten, die Lage bei der ö.-u. 
Z.Armee durch einheitlichen Gegenangriff der jetzt herankommenden 195. 
und 197. Infanterie-Division wiederherzustellen. Andererseits schienen auch 
bei der Heeresgruppe Linsingen, bei der Heeresgruppe Prinz Leopold, wo 
vor der Armee-Abteilung Woyrsch eine neue russische 2. Armee zwischen 
der 3. und 4. auftauchte, und auf dem äußersten Nordflügel der Heeres- 
gruppe Eichhorn bei Tuckum neue Angriffe bevorzustehen. Trotzdem ließ 
Generalfeldmarschall von Hindenburg angesichts der Ereignisse am Dniester 
dorthin sofort ein verstärktes Infanterie-Regiment zur Hilfeleistung 
abbefördern und am 8. August zwei weitere folgen. Dieser Tag brachte aber «. A«g«st. 
auch russische Angriffe an der eigenen Front, vor allem den erwarteten neuen 
großen Ansturm gegen die Heeresgruppe Linsingen, daneben schwächere Vor- 
siöße bei Varanowicze. 
Bei der Heeresgruppe Linsingen erstreckte sich der Angriff 
auf fast die gesamte Front von der Armee-Gruppe Marwitz bis zur Armee- 
Gruppe Vernhardi. Gegen letztere richtete sich der Hauptstoß. Er wurde 
teilweise in sechs Wellen mit Reserven dahinter geführt und traf vor allem 
die 107. Infanterie-Division des Generalmajors Hahndorff, aber auch das 
Korps Fath, führte jedoch nur zu geringen vorübergehenden Einbrüchen. 
Abends waren die Stellungen in ihrem ganzen Umfange wieder in der 
Hand der tapferen Verteidiger. Am 9. August folgten nur noch schwächere s. August, 
russische Vorstöße, dann trat an der ganzen Front der Heeresgruppe Ruhe 
ein. Die Angriffskraft des Gegners schien einstweilen erschöpft. Gefangenen- 
aussagen ergaben, daß wiederum Kowel sein Ziel gewesen sei, das bis zum 
12. August erreicht werden sollte. Unter schwersten Verlusten war der Ver- 
such abermals gescheitert: Beim I. sibirischen und I. turkestanischen Korps 
zählten die Kompagnien nur noch 29bis 30 Mann, Regimenter und 
Bataillone waren bei zahlreichen Divisionen zusammengelegt worden. Die 
Besondere Armee allein hat in der Zeit seit dem 28. Juli 40 909 Mann 
verloren. 
Bevor noch diese Kämpfe zum Abschluß gekommen waren, hatte 
General von Falkenhayn wegen des Bedarfs am Dniester am 
9. August die Abgabe der ganzen 195. Infanterie-Division an die Heeres- 
gruppe Erzherzog Karl gefordert. Der Oberbefehlshaber Ost aber hielt vor- 
herige Wiederherstellung der Lage bei der ö.-u. 2. Armee und Abwehrsieg 
der Heeresgruppe Linsingen für nötig. Er brachte, als General von Falken- 
Hayn außerdem die Bereitstellung von Munition aus Beständen der noch
	        
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