Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Cntscheidungsuchender Angriff der russischen Südwestfront. 539 
bcr Eisenbahn und Straße Voguszowka—Kowel zu führen hatte. Als dann 
aber örtliche Erkundung ergab, daß im Angriffsraume der Besonderen 
Armee die Sumpfniederung des Stochod große Schwierigkeiten bereiten und 
ein Ausholen nach Süden bis über Solotwin nötig machen werde, ent- 
schloß sich General Vrussilow, auch nördlich von Pinsk einen starken Angriff 
anzusetzen. Der Nordflügel der Z.Armee sollte bei Osaritschi über den 
Oginski-Kanal und weiter über die Iasjolda in den Rücken von Pinsk vor- 
gehen, die Armee dazu durch zwei weitere von der Westfront kommende 
Korps (III. Korps und IV. sibirisches Korps) verstärkt werden. Damit 
ergab sich ein von Nord und Süd gegen den Raum Pinsk—Kowel 
angesetzter Zangenangriff. Der Angriffsbeginn wurde auf den 23. Juli 
verschoben. Inzwischen aber hatte die 11. Armee unter General Sacharow, 
verstärkt durch noch zwei weitere Korps (V. von der Westfront und 
V. sibirisches von der 8. Armee), bereits am 16. Juli den Gegenangriff gegen 
die Gruppe Marwitz nördlich der Lipa begonnen und bis zum 21. Juli diese 
Gruppe und die ö.-u. 1. Armee zum Ausweichen genötigt'). Im Rahmen 
der weiteren Operationen sollte sie aber nur noch „soweit möglich" in der 
Richtung auf Vrody angreifen; ihre Aufgabe war erfüllt, wenn es gelang, 
den Gegner vor der eigenen Front zu fesseln. Die 7. und 9. Armee sollten 
die Offensive in der bisherigen Richtung, also mit der Hauptmacht längs 
des Dniester auf Halicz und Stanislau fortsetzen. 
Am 22. Juli, dem Vortage des festgesetzten Angriffsbeginns, bat die 22. Juli, 
zum Hauptstoß bestimmte Besondere Armee um Aufschub. General Veso- 
brasow wollte das Ende des gerade herrschenden Regenwetters und das 
vollständige Eintreffen der Artillerie-Munition abwarten und wünschte auch 
Erweiterung seines Angriffsabschnittes nach Süden. Daraus ergab sich eine 
abermalige Verschiebung des Angriffsbeginns um fünf Tage bis zum 
28. Juli. Währenddessen ließ die Oberste Heeresleitung auch noch das 
I. sibirische Korps der Westfront als Verstärkung nach Süden abgehen, um 
es der Besonderen Armee als Reserve nachzuführen. 
Damit war die russische S ü d w e st f r 0 n t für den Angriff, 
vom rechten Flügel beginnend, gegliedert, wie es umstehende Übersicht ver- 
anschaulicht. 
Als Einleitung für den Hauptangriff begann die 11. Armee am 
25. Juli mit dem Vorgehen gegen die öfterreichifch-ungarischen Stellungen 2s. bis 28. zu« 
nördlich von Vrody. Am 28. folgte der Angriff der drei nördlich 
anschließenden Armeen, der die Entscheidung bringen sollte. 
') S. 505 f. und 514 s.
	        
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