Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

538 Die Ostfront. — Verlegung des russischen Schwerpunktes. 
E. Endgültige Verlegung des russischen Schwerpunktes 
an die Güdrveftfront. 
J. Absichten der russischen Führung^). 
Karte 7. 
Ms Die Aussichtslosigkeit des Angriffs der Westfront bei Baranowicze') 
Mitte Zu«. ^ j)er der Südwestfront gegen den Styr-Bogen von Ezartorysk') 
hatten die russische Oberste Heeresleitung am 9.Juli zu dem 
entscheidenden Entschluß veranlaßt, die bis dahin hinter der Westfront 
bereit gehaltenen Garden an die Südwestfront in den Raum von Luck zu 
verschieben. Das bedeutete endgültigen Verzicht auf den Hauptangriff der 
Westfront, die künftig — ebenso wie schon bisher die Nordfront — nur 
noch Nebenunternehmungen ausführen sollte. Der Schwerpunkt der 
Offensive wurde an den Nordflügel der Südwest front 
verlegt, die den Hauptstoß nunmehr über Kowel in den Rücken von Pinsk 
zu führen hatte. Als großes operatives Ziel schwebte der russischen Füh- 
rung der Durchbruch auf der Naht zwischen dem deutschen und dem öfter- 
reichisch-ungarischen Teil der Front vor. Daneben galt es, Rumänien mit¬ 
zureißen, mit dem man über den Abschluß einer Militärkonvention ver- 
handelte^). 
Die bisherigen Kämpfe hatten den Armeen der S ü d w e st f r o n t 
schwere Verluste gekostet. Sie betrugen vom 28. Mai bis 13. Juli: 498000 
Mann, davon 60 000 Vermißte. General Vrussilow beabsichtigte am 
14. Juli mit der 3., 8. und 11. Armee den Angriff wiederaufzunehmen. 
Gleichzeitig sollte starke Kavallerie zur Erweiterung des soeben am Styr 
errungenen Erfolges über den Stochod, wo im wesentlichen nur Kavallerie 
gegenüberstand, auf Kamjen-Koszyrski nachstoßen. Unerwarteter Wider- 
stand an diesem Fluß und Meldungen der 3. und 8. Armee, die mehr Zeit 
für ihre Angriffsvorbereitungen erbaten, gaben Anlaß, deren Angriff auf den 
20. Juli zu verschieben, um das Eintreffen der Garden abzuwarten. Unter 
ihrem Befehlshaber, General der Kavallerie Vesobrasow, sollte eine 
„Besondere Armee" gebildet werden, die den entscheidenden Stoß längs 
») Anschluß an S. 494 ff. 
2) S. 520 ff. 
3) 6.500 ff. 
4) 6.549. Näheres hierüber wird Band XI enthalten.
	        
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