Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Österreichisch-ungarischer Südflügel: Ernste Lage der 7. Armee. 509 
zurückweichen, damit er dem Feinde den Zugang nach Ungarn und Sieben- 
bürgen verwehre; der stärkere Nordflügel sollte seine Stellungen südlich 
und östlich von Kolomea halten, da nur dann der geplante Stoß von 
Norden gegen die Verbindungen der Russen wirksam werden könne. Die 
österreichische 44. und, ihr folgend, die ö.°u. 59. Infanterie-Division waren 
im Antransport') zur Armee. 
Auch General von Falkenhayn war von der überragenden 
Bedeutung der Lage aus dem österreichisch-ungarischen Südflügel durch- 
drungen, seit seine Hoffnung auf weitere wesentliche Angriffserfolge der 
Heeresgruppe Linsingen im Schwinden war. Alle Kraft sollte zusammen- 
gefaßt werden, um die Lage bei der ö.°u. 7. Armee möglichst bald wieder- 
herzustellen, bei Luck der russische Einbruch daher nur noch abgedämmt 
werden. Während die Heeresgruppe Linsingen auch dann nur 
eine Infanterie- und eine Kavallerie-Division und, falls der Angriff bis 
zum Styr durchdringe, eine weitere Infanterie-Division für verfügbar hielt, 
erachtete General von Falkenhayn die Abgabe von fechs Infanterie- und 
zwei Kavallerie-Divisionen für möglich, da auf 75Kilometer langer Front 
von der Lipa-Mündung bis Sokul 13 Infanterie- und vier Kavallerie- 
Divisionen eingesetzt seien. Einstweilen bestimmte er am 25. Juni zur W.Ium. 
Südarmee zwei deutsche Divisionen, die gerade jetzt durch Entspannung der 
Lage beim Oberbefehlshaber Ost frei wurden^), die 119. Infanterie- und 
I.Reserve-Division. Deutliche Anzeichen für baldige Wiederaufnahme 
des russischen Angriffs gegen die ö.-u. 7. Armee südlich von Kolomea und 
bedenkliche Nachrichten aus Bukarest führten aber dazu, daß von den 
zur Südarmee bestimmten Kräften noch an demselben Tage ein Regiment 
der vom Balkan anrollenden 195. Infanterie-Division') mit Kraftwagen als 
Rückhalt nach Kolomea weitergefahren und tags darauf auch die 119. In- 
fanterie-Divifion dorthin bestimmt wurde. Vom Westen wurden fünf 
schwere Batterien in Marsch gesetzt. Sogar die Zuführung der 1. Reserve- 
Division zur ö.-u. 7. Armee wurde erwogen und nur wegen der starken Ve- 
legung der Bahnen südlich des Dniester als unausführbar wieder ausgegeben. 
Währenddessen kam auf dem Südflügel der ö.-u. 7. Armee der 2«.Juni. 
Rückzug der Gruppe Korda am 26. Juni in den bis gegen 2999 Meter 
ansteigenden, fast wegelosen Waldkarpaten bereits vorwärts von Iakobeny 
und Kirlibaba zum Stehen. Die Hauptmacht der Armee lag mit dem 
aus Kavallerie gebildeten Südflügel am Nordhang des Gebirges sowie 
bei Wiznitz und Kuty. Von da verliefen die Stellungen über Zablotow 
9 S. 488 Anm. s. 
2) e. 519. 
3) S. 597.
	        
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