Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Heeresgruppe Linsingen: Vorläufiger Abschluß des Gegenangriffs. 479 
und die 9. Kavallerie-Division bei diesem Orte. Sie drückten im Lause des 
Tages schwächeren Gegner, vorwiegend Kavallerie, einige Kilometer nach 
Osten zurück. Am 23. Juni konnten sie noch bis Golatyn—Pustomyty und 
nahe an Sadow heran vordringen. Damit fand der Gegenangriff der Heeres- 
gruppe Linsingen vorläufig seinen Abschluß. 
Trotz des Einsatzes von 9% neuen Divisionen, davon sechs deutschen 
mit drei Mörser-Bataillonen, war in achttägigen Kämpfen vom 16. bis 
23. Juni doch nur ein Zurückdrücken der Russen, vor allem ihrer am 
weitesten nach Westen vorgedrungenen Teile, erreicht. Der Erfolg hatte 
nicht nur unter Schwierigkeiten des Geländes, sondern auch darunter ge- 
litten, daß die herangeführten deutschen Kerntruppen infolge der überaus 
ungünstigen Vahnverhältnisse nur allmählich eintrafen und angesichts der 
geringen Widerstandsfähigkeit der österreichifch-ungarifchen Divisionen ein- 
gesetzt wurden, bevor sie voll versammelt waren. Da die Kampfkraft der 
österreichifch-ungarifchen Truppen vollends nicht ausreichte, die vor ihrer 
Front stehenden Teile des Gegners festzuhalten, hatten die an Gesamt- 
zahl weit überlegenen Russen verhältnismäßig ungestört ihre Reserven an 
die von deutschem Angriff bedrohten Stellen verschieben können. Ihrem 
weiteren Vordringen gegen Lemberg oder Kowel war ein Riegel vor- 
geschoben, darüber hinaus ein entscheidender Erfolg aber nicht errungen. 
Die Gesamtbeute zählte knapp 6099 Gefangene, 28 Maschinengewehre und 
2 Geschütze. 
f. Ereignisse an den Anschlußfronten. 
Karten 6, 7, Skizze 28. 
Währenddessen hatte bei der Armeegruppe Gronau die i4. vis 
81. Reserve-Division am 19. Juni bei Logifchin, nördlich von Pinsk, ,8*3uni* 
russische Angriffe erfolgreich abgewehrt. Am 23. Juni wurde die Armee- 
gruppe der Heeresgruppe Prinz Leopold unterstellt, da das Anwachsen der 
Heeresgruppe Linsingen und die ihr weiterhin zugedachten Aufgaben eine 
Entlastung im Norden erforderlich machten. 
An der Front der S ü d a r m e e') hatten die Russen bereits seit 
dem 14. Juni drei Tage hindurch vergeblich versucht, ihre auf dem Westufer 
der Strypa gewonnenen Stellungen gegen das ö.°u. VI. Korps nach 
worden zu erweitern, waren aber vor allem durch Truppen der deutschen 
48. Reserve-Division unter Generalleutnant von Oppeln-Vronikowski auf- 
gehalten worden. 
9 Anschluß an S. 464 f.
	        
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