Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Abgaben der österreichisch-ungarischen Front. 
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darauf hin, daß das deutsche Korps Gerok^) im Falle des Bedarfs aus 
der Heeresgruppe Linsingen abberufen werde; jeder der Verbündeten sei 
für das Halten seiner Front allein verantwortlich. Dagegen war er gern 
bereit, einer Anregung des Generalobersten von Conrad folgend, sich um 
Zuführung einiger türkischer Divisionen zu bemühen. 
Angesichts des Bedarfs an der Westfront mußte das Korps Gerok 
bereits im März abbefördert, seine 22.Infanterie-Division dabei aber wegen 
des gleichzeitigen russischen Drucks gegen die Front des Oberbefehlshabers 
Ost dorthin gefahren werden. In dieser Lage erbat und erhielt General 
von Falkenhayn das Einverständnis des Bundesgenossen, für den Westen 
auch noch das Generalkommando Marschall und die 3. Garde-Insanterie- 
Division von der Deutschen Südarmee wegzuziehen. Als Generaloberst 
von Conrad daraufhin auch das Oberkommando dieser Armee zur Ablösung 
anbot, stieß er auf Ablehnung. Wohl aber erklärte sich General von Falken- 
Hayn bereit, künftig bei veränderter Lage, wenn nötig, auch südlich des 
Pripjet mit deutschen Truppen auszuhelfen. Hier standen an deutschen 
Kommandobehörden und Truppen seit Ende April nur noch die Ober- 
kommandos der Heeresgruppe Linsingen und der Deutschen Südarmee, die 
48. und auf dem äußersten Nordflügel der größere Teil der 82. Reserve- 
Division. 
Vis Ende April hatte aber auch Generaloberst von Conrad der 
öfterreichisch-ungarischen Ostfront Truppen in Stärke von fechs Divisionen 
entnommen, die er gegen Italien verwenden wollte. Zwei von ihnen hatte 
er durch Truppen vom Balkan und aus dem Grenzschutz gegen Rumänien 
wieder ersetzt). In seiner Hoffnung auf Verwendung türkischer Kräfte 
war er enttäuscht worden. Rur eine schwache Division für die Isonzo-Front 
sollte in zeitraubenden Transporten heranbefördert werden, aber teils wegen 
der Bahnverhältnisse, teils wegen der an der kleinasiatischen Front ein- 
getretenen Verlustes ohne schwere Waffen, Fahrzeuge und Pferde. Aber 
schon diese geringe Hilfe wurde in Konstantinopel — wie ein dorthin ent- 
fandter österreichisch-ungarischer Osfizier berichtete — als „Errettung der 
Monarchie" gewertet. Unter diesen Umständen hatte Generaloberst von Eon- 
rad bereits Anfang März ganz auf sie verzichtet. Dagegen hatte er die 
zahlenmäßige Stärke der österreichisch-ungarischen Verbände an der Front 
gegen Rußland durch Einstellung von Ersatz und neuem Gerät ganz wefent- 
lich zu heben vermocht. Die Frontbesetzung war, trotz der Schwächung um 
Gen. Kdo. des XXIV. R K. mit 1. und 22. I. D. 
2) Abgaben: 3., 10., 34., 43.1. D., 21. Ldst. Geb. Brig., dazu zwei einzelne Regi- 
menter, 12 Bataillone und 15 schwere Batterien. — Ersatz dafür: 53. und 70. 3- D. 
3) S. 614 f.
	        
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