Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Oberste Heeresleitung im Juli und August. 
zweite Die Stärke des gesamten deutschen Feldheeres erfuhr einen Zuwachs 
IunhMfte. Bildung einer Anzahl neuer Divisionen. Nachdem sechs 
schon im Jahre 1915 aufgestellte selbständige Brigaden im Juni 1916 
durch entsprechende nicht sehr umfangreiche Zuweisungen zu Divisionen 
umgewandelt waren'), wurden im Juli neun weitere neue Divisionen teils 
aus bestehenden Feldtruppen, teils aus Neuformationen des Vesatzungs- 
Heeres aufgestellt). 
Im Sinne sparsamster Kräftewirtschaft ergingen am 23. und 24.Juli 
grundlegende Weisungen an die Heeresgruppen Gallwitz und Deutscher 
Kronprinz. Der ersteren wurde dabei eröffnet, daß mit den in den letzten 
Tagen zugeführten Verbänden^) alle zur Zeit frei zu machenden Truppen 
überwiesen seien, und daß ein Herauslösen neuer Verbände in sehr be- 
schränkte? Zahl aus der übrigen Heeresfront sich erst ermöglichen lasse, 
wenn die bei der Heeresgruppe verfügbaren nicht mehr kampfkräftigen Ver- 
bände wieder aufgefüllt und an ruhigen Stellen verwendungsfähig geworden 
seien. Die Heeresgruppe Deutscher Kronprinz wurde auf die Möglichkeit 
hingewiesen, daß die Feinde das Schwergewicht ihrer Durchbruchsanstren- 
gungen plötzlich von der Somme an eine neue Stelle verlegen könnten. In 
diesem Falle würde es sich nicht vermeiden lassen, vorübergehend nicht nur 
auf Reserven an Truppen der Heeresgruppe, sondern auch auf Teile ihrer 
schweren Artillerie zurückzugreifen. Eine solche Maßnahme solle völlig 
mobilmachungsmäßig vorbereitet werden, damit sie eintretendenfalls ohne 
Reibungen und mit größter Beschleunigung durchgeführt werden könne. 
Im übrigen wurde auf die Truppen der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz 
zum Ersatz der an der Somme verbrauchten auch in der Folge nur in ge- 
ringem Maße zurückgegriffen. Die Front zwischen Argonnen und Schweizer 
Grenze blieb Reservoir für die vor Verdun erforderlichen Ablösungen, so 
daß sich eine Art Zweiteilung des Westheeres entsprechend den beiden 
Hauptbrennpunkten des Kampfes herausbildete. 
Anfang Der in der Weisung an die Heeresgruppe Deutscher Kronprinz er- 
August. Fall, daß die Feinde überraschend an einer neuen Stelle angreifen 
könnten, gewann nach Ansicht des Generals von Falkenhayn Anfang 
August an Wahrscheinlichkeit. Auf Grund von Agentennachrichten und 
*) 183., 185., 187., 192., 5. Crs.., 47. Landw. Div. 
2) 195., 197., 200., 201., 202., 203., 204., 12. bayer., 14. bayer. I. D, Die über- 
wiegend hinter der Front des Westheeres formierte 195., 197. und 200.1. D. (Kar- 
paten-Korps) wurden nach Galizien und Ungarn abbesördert, während die 204. und 
die beiden bayerischen Divisionen dem Westheere zugeführt wurden. Die Zahl der 
Divisionen des Westheeres blieb damit die gleiche. 
-) IX. R. K., G. R. K., 23. R. D, Infanterie der 16. I. D.
	        
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