Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

VII. Die Oberste Heeresleitung im?uli 
und August. 
Karten 1, 3, 4—6. 
General von Falkenhayn hatte sich dem Ernst der Lage nicht Anfangsnu. 
verschlossen, die seit Ende Juni an der Somme-Front den Angriff der 
Gegner ankündigte, diesem aber doch in der Zuversicht entgegengesehen, daß 
die Abwehr mit den bisher flüssig gemachten und in Reichweite zur Ver- 
sügung stehenden Kräften nicht allzu schwer sein würde. Die erste Meldung 
des Oberkommandos der 2. Armee vom Vormittag des 1. Juli'), in der 
über die Ergebnisse des soeben begonnenen feindlichen Infanterieangriffs 
noch nichts gesagt werden konnte, aber bereits um die Artillerie von zwei 
Divisionen der Heeresreserve gebeten wurde, beantwortete er noch mit dem 
ruhigen Hinweis, daß „der Einsatz unserer geschlossenen Reserven mit 
größter Sparsamkeit erfolgen müsse und die Wegnahme der Artillerie von 
den Hauptreserven, deren Bestimmung geschlossener Gegenstoß sei, in hohem 
Grade bedenklich" wäre. 
Indessen gegenüber dem gebieterischen Zwang der Ereignisse, die über¬ 
raschend auf den verantwortlichen Leiter der Operationen einstürmten und 
ihn vor eine ihm völlig unerwartete Lage stellten, ließ sich diese selbstsichere 
Zurückhaltung nicht bewahren. Durch die zum Teil nicht unbedeutenden 
Anfangserfolge der Angreifer und die starken Einbußen des Verteidigers 
wurde ihm mit einem Schlage jede Handlungsfreiheit entrissen. Bis um 
Mitternacht vom 1. zum 2. Juli mußten der 2. Armee bereits sieben Di- 
Visionen zur Verfügung gestellt werden^). Bis zum 9. Juli folgte die 
Zuweisung weiterer sieben Divisionen'), von denen die Mehrzahl der 
Heeresreserve entnommen war. Aber deren Bestände hinaus griff man 
dabei auf Kräfte der 4., 6. und 7. Armee und der Armee-Abteilung Gaede 
zurück, die dort entweder gar nicht oder nur sehr unvollkommen ersetzt 
wurden. Am Ende des ersten Iulidrittels besaß die Oberste Heeresleitung 
nur noch ganz geringe eigene Verfügungskräfte^). Ununterbrochener 
') S. 351. 
2) Div. Frentz, 185. I. D, VI. R. K., 22. R. D., 3. G. I. D,, 44. R. D. 
3) IX.A.K., 183. und 123.3.®., zusges Div.Liebert, 7. I.D., 8.bayer.R.D. 
4) 8. I. D. (bisher 6. Armee), 24. R. D. (bisher 3. Armee) und die aus Abgaben 
der 7. Armee in Bildung begriffene Div. Dumrath. Auch diese drei Divisionen wurden 
bereits in den nächsten Tagen der 2. Armee zur Verfügung gestellt. Vis zum 19. Juli 
folgten drei weitere Divisionen (5., 117. und 28. I. D.).
	        
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