Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront im Juli und August. — 
Nebenfronten. 
die Tatsache, daß die bei Verdun eingesetzten deutschen Divisionen unver- 
hältnismäßig mehr an Kampfkraft eingebüßt hatten als die französischen. 
Manche deutsche Division ist in der Schlacht an der Maas so weit zur 
Schlacke ausgebrannt, daß sie erst nach vielen Monaten einigermaßen 
wieder kampffähig wurde. Truppen, die aus der nervenzerrüttenden „Hölle 
von Verdun" kamen, fanden die Kampfverhältnisse der Somme-Schlacht 
trotz der auch dort schweren Verluste erträglicher. Ein gut Teil bester 
Kraft des deutschen Heeres ist vor Verdun liegengeblieben. Am so höher 
fttft seine Leistung. 
C. Die Nebenfronten von Mitte Juni bis Hönde August'). 
Karten 2und 4. 
Die Schlacht an der Somme forderte von den nicht angegriffenen 
deutschen Armeen der Westfront noch schwerere Opfer an Abgaben als der 
deutsche Angriff auf Verdun. Fast überall zeigten sich vor Beginn der 
Offensive feindliche Angriffsdrohungen — lebhafte Artillerietätigkeit, 
Minensprengungen, gesteigerte Fliegertätigkeit, Vortreiben der Stellungen, 
Abblasen von Gas- und Rauchwolken und kleinere Unternehmungen. Bald 
nach dem ersten Ansturm an der Somme wurden Änderungen in der seind- 
lichen Kräfteverteilung beobachtet; die kampfkräftigsten Divisionen waren 
abgelöst und durch andere ersetzt worden. Bereits am 5. Juli forderte die 
deutsche ObersteHeeresleitung von allen Armeen im Westen stärkste 
Hilfeleistung dadurch, „daß ihre Front mit dem geringstmöglichen Kräfte- 
aufwand, auch durch Verwendung von Etappentruppen gehalten und mög- 
lichft starke geschlossene Reserven zum Transport an die Somme . . . 
bereitgestellt" würden. Nach Abwehr der ersten feindlichen Fesselungs- 
Unternehmungen konnten sämtliche Armeen diesem Befehle nachkommen^). 
Nachdem außerdem in den ersten Wochen der Schlacht auch starke Abgaben 
an Artillerie von ihnen gefordert worden waren, mußten sie Mitte August 
insgesamt 81 frische schwere Batterien gegen ebenso viele abgekämpfte aus- 
tauschen. Im einzelnen war der Verlauf folgender: 
Gegen die 4. A r m e e stießen die Engländer Ende Juni und im Juli 
mehrfach nach ausgiebiger Feuervorbereitung hinter Gaswolken auf schmaler 
Front ergebnislos vor. Ihre Flotte beschoß deutsche Batterien und Ve° 
festigungen an der Küste. Andererseits gelang es deutschen Fliegern, ein 
') Anschluß an S. 270 ff. —2) Ab- und Zugänge bei den einzelnen Armeen S. 409 f.
	        
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