Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Ostufer: Erfolgreiche Abwehr französischer Angriffe. 
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gelegen, gegen die sich denn auch der um 6'° nachmittags vorbrechende Angriff 
richtete. Den Hauptstoß führten drei französische Bataillone gegen die seit 
dem 8. August beiderseits von Fleury eingesetzte 33. Infanterie-Division. 
Deren in den Dorftrümmern eingenistete Kampfgruppen wurden in erbit- 
tertem Ringen an den Ostrand zurückgedrängt; die Flügel hielten. Die 
21.Reserve-Division konnte sich völlig behaupten. Die ganze folgende Nacht 
hindurch und den nächsten Morgen lagen die deutschen Stellungen der Haupt- 
kampffront unter starkem Feuer, das gegen Mittag des 18. August zwischen 
der Souville-Schlucht und dem Lauf6e-Walde zu größter Heftigkeit an- 
wuchs; gegen 90 Feld- und 142 schwere Geschütze hatte der Gegner hier ein- 
gesetzt. Am frühen Nachmittag brach der erwartete Angriff los; sechs Ba- 
taillone stürmten gegen die 21.Reserve- und den rechten Flügel der 50. In- 
fanterie-Division an. Wieder konnte jene sich voll und ganz behaupten, 
während dieser etwas nachgeben mußte. Gleichzeitig wurde auch der Thiau- 
mont-Abschnitt von schwächeren Kräften angegriffen, die aber nur am rechten 
Flügel der 14. Infanterie-Division vorübergehend in den vordersten deutschen 
Graben gelangten. 
Trotz der außerordentlich schweren Verluste, die der Gegner in den 
Kämpfen der beiden letzten Tage erlitten hatte, setzte er seine Vorstöße 
gegen die Hauptkampffront der Ostgruppe unentwegt fort. Um jeden Preis 
suchte er den Höhenkamm nordwestlich von Fleury in seine Hand zu bringen 
und die Souville-Nase wiederzugewinnen. Tagtäglich drangen Hand- 
granatentrupps auf die Deutschen ein, mit kurzen Zwischenräumen erfolgten 
Großangriffe, die sich jedesmal durch Steigerung des Artilleriefeuers 
ankündigten. 
Ein Kampftag erster Ordnung war der 23. August; von 2°nachmittags 23. A«g«st. 
ab lag der Thiaumont—-Fleury-Abschnitt in undurchdringlichem Qualm 
einschlagender Granaten, um 4° folgte Trommelfeuer, um 6'° tauchten die 
feindlichen Sturmabteilungen vor den deutschen Trichtern auf. Der linke 
Flügel der 14. Infanterie-Division wurde aufgerissen; herbeieilende Bereit- 
schasten schlössen die Lücke indessen rasch, und abends waren die Deutschen, 
freilich um den Preis schwerer Verluste, wieder im vollen Besitz ihrer 
Linien. 
Inzwischen hatte das Oberkommando mitgeteilt, daß der Ostgruppe an 
Munition bis zum Monatsende außer den gewöhnlichen Tagesraten 
nur knapp zwei Kampftagesraten zur Abwehr größerer feindlicher Angriffe 
oder für eigene Unternehmungen zur Verfügung stünden. Dabei war der 
Munitionsverbrauch bereits soweit eingeschränkt, daß Feldartillerie- und 
Mörser-Munition im allgemeinen gesperrt war, was auf dem Westufer dazu 
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