Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront im Juli und August. — Verdun. 
Bis bei der Unmöglichkeit, schußsichere Deckungen zu schaffen und den nötigen 
A.August. Nachschub sicherzustellen, für die Truppe eine um so schwerere Belastung, 
als die vordere Linie stark besetzt sein müsse, um dauernd feindlichen 
Angriffen gewachsen zu bleiben. Bei Eintritt schlechter Jahreszeit würden 
sich diese Zustände noch erheblich verschlimmern. Eine wirksame Besserung 
sei nur nach vorwärts durch Fortnahme der uns fehlenden Höhenlinie von 
Dorf Fleury über Fort Souville bis zum Bergwald möglich. Menschen- 
Verluste und Materialverbrauch bei einem solchen Angriff würden nicht 
größer sein als bei dauerndem Verharren in der jetzigen ungünstigen Lage. 
General Schmidt von Knobelsdorf schwächte indessen seinen Vorschlag 
dadurch wieder ab, daß er weiter ausführte: Die Vorbereitungen zu einem 
solchen Angriff beanspruchten Zeit, die es gestatte, der Gesamtlage insofern 
Rechnung zu tragen, als der günstigste Zeitpunkt abgewartet oder, wenn 
nötig, schlimmstenfalls das Unternehmen zunächst überhaupt zurückgestellt 
werden könne. Der Schluß seines Berichtes aber lautete sogar: „Alle auf 
vorstehende Erwägungen aufgebauten Aufgaben sind hinfällig, solange der 
Gegner, wie seit dem 2. Juli, unaufhörlich angreift. Die jetzt verfügbare 
Munition und die Menschen sind notwendig zum Halten der innehabenden 
Stellung. Die dauernden Angriffe des Gegners sind ein Beweis dafür, 
welchen Wert er auf den Besitz der Höhenstellungen legt". 
General von Falkenhayn antwortete am 21. August: „Seine Majestät 
haben befohlen: Die Gesamtkriegslage macht es unbedingt erforderlich, bei 
dem Gegner im Maas-Gebiet den Eindruck zu erhalten, daß die Offensive 
dort deutscherseits nicht aufgegeben ist, sondern systematisch fortgesetzt wird. 
Wie dies angesichts der notwendigen Einschränkung der Mittel im ein- 
zelnen erreicht werden soll, kann nur das Oberkommando der Heeresgruppe 
selbst entscheiden. Hierbei muß aber berücksichtigt werden, daß die Heeres- 
gruppe bei Eintritt der ungünstigen Jahreszeit sich in einer Lage befinden 
muß, in der es ihr möglich ist, dauernd auszuharren". Da am gleichen 
Tage General Schmidt von Knobelsdorf seiner Stellung als Generalstabs- 
chef enthoben wurde, war der Meinungsstreit im Sinne des Oberbefehls- 
Habers entschieden. Generalstabschef des Armee-Oberkommandos 5wurde der 
bisherige Kommandierende General des X. Armeekorps, Generalleutnant 
Walter Freiherr von Lüttwitz, der aber vom Ostkriegsschauplatz her erst am. 
27. August vor Verdun eintreffen konnte. 
3. Die Kämpfe in der zweiten Hälfte des August. 
,7. «nd Inzwischen waren die Kämpfe an der Front der Ostgruppe wieder auf- 
,8. August, gx^bt. Vom Mittage des 17. August an hatte stärkstes feindliches Feuer 
auf den Abschnitten Thiaumont—Fleury und der 21. Reserve-Division
	        
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