Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Ostuser: Französische Gegenangriffe. 
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Bataillon die beiden vordersten Stellungen der 14. Reserve-Division am 
Rordhang der Pfeffer-Schlucht; aus der zweiten wurde es zwar sofort 
wieder hinausgeworfen, die erste aber konnte der Feind auch gegen einen 
in der folgenden Nacht durchgeführten deutschen Gegenstoß behaupten. 
Auch die inneren Flügel des XVIII. Reserve- und XV. Armeekorps hatten 
sich am 2., besonders aber am 3. August wiederholter feindlicher Angriffe zu Z.August, 
erwehren. Den Hauptstoß führte der Gegner an diesem Tage wiederum 
gegen die Front Zwischenwerk Thiaumont—Fleury. Nach stärkster Artillerie- 
Vorbereitung brachen nachmittags etwa sechs Bataillone gegen die vielfach 
unzusammenhängenden, in Trichtern verstreut liegenden, von den letzten 
Kämpfen schwer mitgenommenen deutschen Kampflinien vor. Diese erlagen 
dem Anprall und wichen unter Verlust von über 1000 Gefangenen bis hinter 
das Zwischenwerk Thiaumont und Fleury zurück. Aber auch die Stoßkraft 
des Feindes erlahmte bald unter der auflösenden Wirkung des Kampfes 
und infolge zahlreicher Kurzschüsse der eigenen Artillerie. So konnten ihm 
eiligst vorgeworfene schwache deutsche Reserven etwa 100 Meter nordöstlich 
des Dorfes, am Vahnbogen nördlich davon und östlich des Zwischenwerks 
Halt gebieten, aber der Höhenrücken, der seit Monaten das Ziel des deut- 
schen Angriffs gewesen war, blieb verloren. 
Die Lage wurde von General von L o ch o w als so ernst angesehen, 
daß er den auf den 4. August angesetzten Angriff des XVIII. Reserve- 4. August 
korps zur Wegnahme der südlichen Souville-Schlucht um 24 Stunden ver- 
schob. Statt dessen erhielt General von Krafft Befehl, die verlorenen Stel- 
lungen unter Einsatz aller verfügbaren Reserven und Mitwirkung aller 
entbehrlichen Batterien der Rachbarabschnitte wiedernehmen zu lasten. Die 
4. Infanterie-Division setzte zwei Bataillone gegen das Zwischenwerk 
Thiaumont, die 6. bayerische rechts drei, links anderhalb Bataillone gegen 
den südwärts anschließenden Höhenrücken und das Dorf Fleury an. Von 
den Bayern war aber nur die rechte Gruppe zur Stelle, als am 4. August 
6" morgens nach einundeinviertelstündiger Artillerievorbereitung das Feuer 
vorverlegt wurde. Mit Ungestüm warfen sich die Sturmtruppen auf den 
Feind, der fluchtartig zurückging, durchstießen die Trümmer von Fleury und 
setzten sich an den jenseitigen Rändern fest. Rechts von den Bayern waren 
die beiden preußischen Bataillone beim Vorgehen gegen das Zwischenwerk 
südwärts abgekommen. Auch sie gewannen hier den Höhenrücken. Annähernd 
700 Gefangene wurden eingebracht. 
Die Scharte vom Vortage war indessen nur teilweise ausgewetzt, da 
das Thiaumont-Werk noch in Feindeshand war. Ihm gegenüber klaffte 
in der deutschen Front eine Lücke, die erst in der Nacht notdürftig aus- 
gefüllt wurde. Obwohl Anzeichen dafür vorlagen, daß der Gegner hier wie
	        
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