Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront im Juli und August. — 
Verdun. 
t. August, gezwungen; nur der äußerste linke Flügel gewann auf dem Westhang der 
Souville-Schlucht etwas Raum. So klaffte zwischen beiden Divisionen eine 
etwa 900 Meter breite Lücke, in die der Gegner alsbald mit starken Kräften 
hineinstieß. Durch eiligst vorgeführte Reserven konnte die 21. Reserve-Divi- 
sion indessen die ihrer rechten Flanke drohende Gefahr nicht nur bannen, 
sondern den Feind spätnachmittags auch noch aus der Kiesgrube und vom 
Rücken der Souville-Rase werfen. Hingegen scheiterte ein neuer Vorstoß 
der Garde-Ersatz-Division um 9° abends wiederum völlig. 
Der Angriff der 30. Infanterie-Division, der dem des XVIII. Reserve- 
korps nach einer Stunde folgte, war vorbereitet durch zweitägiges Zer- 
störungsschießen am 30. und 31. Juli und zweistündiges Wirkungsschießen 
am Sturmtage. Rur zehn schwere Steilseuer-Vatterien mit im ganzen rund 
11 000 Schuß standen zur Verfügung. Sie genügten nicht, um die feind- 
lichen Stellungen sturmreif zu machen. Infolgedessen stießen die drei Kampf- 
bataillone der Division, als sie um 11° vormittags antraten, auf heftigen 
Widerstand, der jedoch am rechten Flügel und in der Mitte in erbittertem 
Nahkampf gebrochen werden konnte. Gegen 1° nachmittags war die Doppel- 
batterie an der Südwestspitze des Laufee-Waldes samt den anschließenden 
Stellungen in deutscher Hand. Der linke Flügel kam gegen das Zwischen- 
werk Laufee zunächst vorwärts, sah sich aber infolge starker feindlicher Gegen- 
Wirkung alsbald zum Zurückgehen in die Ausgangsstellung genötigt. In- 
folgedeffen konnte der Gegner am Nachmittage die Mitte der Angriffstruppen 
von Osten her aufrollen und die Doppelbatterie wieder nehmen; nur der 
rechte Flügel vermochte den gewonnenen Voden gegen wiederholte feind- 
liche Vorstöße zu behaupten. 
Die verhältnismäßig hohe Gefangenenzahl — fast 1000 Mann waren 
vom XVIII. Reserve- und XV. Armeekorps eingebracht worden — und 
der glänzende Erfolg der 21. Referve-Division vermochten die Tatsache nicht 
abzuschwächen, daß der Angriff im ganzen gescheitert war, die Kampfkraft 
der Truppe aber aufs neue schwere Einbuße erlitten hatte. 
Der Feind antwortete mit einem Gegenschlage größeren Aus- 
maßes. Nach längerer Artillerievorbereitung stießen Teile zweier aus- 
2. August, geruhter Divisionen am Nachmittage des 2. August gegen die deutschen 
Linien am Südhang des Froide Terre-Rückens und südwestlich von Fleury 
vor. An beiden Stellen glückte ihnen der Einbruch. Während die 4. Infan- 
terie-Division ihn rechtzeitig abzudämmen vermochte, wurde bei der 6. baye- 
tischen Infanterie-Division durch Aufrollen von nahezu sechs Kompagnien 
eine breite Lücke gerissen. Es entstand eine äußerst kritische Lage, die der 
Gegner aber nicht ausnutzte. Zur gleichen Zeit überrannte ein französisches
	        
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