Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront im Juli und August. — 
Verdun. 
Ende Juli Die 1. Infanterie-Division wurde Reserve der Angriffsgruppe Ost, die 
J ' Truppen des Alpenkorps') Reserve der Heeresgruppe; das I. bayerische 
Armeekorps und die 103. Infanterie-Division traten zur Armee-Abteilung 
Strang) über. Die „Periode des Stillstandes" sollte dazu benutzt werden, 
die Stellungen so auszubauen, daß sie „unter möglichster Schonung der 
eigenen Kraft auch starken Angriffen gegenüber" gehalten werden konnten. 
Die Kämpfe auf dem W e st u s e r waren abgeflaut. Dieses hatte an 
Bedeutung soweit eingebüßt, daß General von Gallwitz, der Führer der 
Angriffsgruppe West, am 16. Juli als Heeresgruppenführer an die Somme 
abberufen wurde'). An seine Stelle trat der Kommandierende General des 
VII. Armeekorps, General der Infanterie vonFrangois, der die 
Führung seines Korps daneben beibehielt. 
Auf dem O st u f e r ließen dauerndes stärkstes Artilleriefeuer und neue 
Vorstöße des Gegners, der den in den letzten Großkämpfen verlorenen Voden 
um jeden Preis wiederzugewinnen trachtete, es nicht zu dem befohlenen 
Stellungsausbau kommen. 
Auch für die Franzosen war der Kampf bei Verdun nach dem 
Beginn der Somme-Schlacht in die zweite Linie gerückt. Mitte Juli 
standen in der befestigten Stellung von Verdun sieben Korps mit 30 Divi¬ 
sionen. Ihre Hauptaufgabe sollte hinfort sein, den Feind in möglichster 
Stärke zu fesseln. Darüber hinaus galt es, die sehr beengte eigene Lage zu 
verbessern, vor allem auf der Front Thiaumont—Fleury. Dabei zwang die 
Beschränkung der Kampfmittel dazu, die Kräfte in zeitlicher wie räumlicher 
Beziehung aufs schärfste zusammenzufassen. 
Zunächst schritten die Franzosen am Morgen des 15. Juli unter Einsatz 
einer vor wenigen Tagen auf dem Westufer herausgelösten Division nach 
neunstündiger Artillerievorbereitung durch 146 Feld- und 158 schwere 
Geschütze mit sieben Bataillonen in vorderster Linie zum Angriff auf die 
größtenteils nur aus Granattrichtern bestehenden deutschen Stellungen 
zwischen dem Froide Terre-Rücken und St. Fine Kapelle. Er scheiterte 
trotz rücksichtslosen Einsatzes und mehrfacher Anstürme an dem erbitterten 
Widerstande der zusammengeschmolzenen Kampftruppen der 4. Infanterie- 
Division und des Alpenkorps. Lediglich der I-Raum an der Straßen¬ 
1) Nach Abgabe von Teilen zur Bildung des Karpaten-Korps (S. 547) noch 
neun Btle. und elf Bttrn. 
2) In der Front der A.Abt. Strantz standen vom 23. Juli ab: Gen.Kdo. des 
V.A.K, mit bayer. Crs. D., 5. Ldw. D., 10. und 9. I.D.; 33. R. D.; Gen. Kdo. des 
I.bayer.A.K. mit 1. und 2.bayer. sowie 103. I.D.; Ii), und 8.Crs.D. 
3)S. 366
	        
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